Konjunkturelle Flaute spiegelt sich am Arbeitsmarkt

Region Osthessen: Leichte Frühjahrsbelebung lässt Arbeitslosenzahl sinken

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März 2024 um 176.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat sank sie um 45.000 auf 2,769 Millionen Arbeitssuchende, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen im März gegenüber dem Vormonat um 4.000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zurück.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen im März zwar ab, allerdings weniger als sonst in diesem Monat“, sagte BA-Chefin Andrea Nahles in Nürnberg. Die konjunkturelle Flaute mache sich also nach wie vor am Arbeitsmarkt bemerkbar. „Insgesamt behauptet er sich aber weiter relativ gut.“ Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, stieg saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 10.000 Personen: Sie lag im März bei 3,606 Millionen Personen, dies waren 143.000 mehr als vor einem Jahr. Im dritten Monat des Jahres waren 707.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 70.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im März um einen Punkt auf 113 Zähler. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von elf Punkten.

Von Oktober 2023 bis März 2024 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 317.000 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 6.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im März noch 190.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 438.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 13.000 weniger als vor einem Jahr. 281.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt sei im März aber noch stark in Bewegung, so die BA. Deshalb erlaubten diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr. 907.000 Personen erhielten im März 2024 Arbeitslosengeld, 105.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,995 Millionen. Gegenüber März 2023 war dies ein Anstieg um 56.000 Personen. 7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Region Osthessen: Leichte Frühjahrsbelebung

Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im März saisonbedingt zurückgegangen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda mit 7.509 um 161 niedriger als im Februar (-2,1 Prozent) und um 611 über dem Wert des Vorjahres (+8,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,9 Prozent (Vormonat: 4,0 Prozent; Vorjahr: 3,7 Prozent) und liegt deutlich unter dem Hessendurchschnitt 5,6 Prozent. Die leichte Frühjahrsbelebung kommt nahezu allen Personengruppen zugute: Frauen wie Männern und insbesondere Menschen unter 25 Jahren. So sank die Zahl der arbeitslosen Männer innerhalb des vergangenen Monats um 101 auf 4.168, die der Frauen um 60 auf 3.341. Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ging um 30 auf 830 zurück. Bei Personen ohne deutschen Pass sank die Arbeitslosigkeit ebenfalls leicht. Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, betrachtet es als erfreulich und ermutigend, dass sich im März 37 Personen weniger aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet haben als im Monat zuvor. Zugleich konnten 133 arbeitslose Menschen mehr in eine Beschäftigung integriert werden. Auffällig ist die Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung im Vergleich zum Vorjahresmonat (+11,2 Prozent auf 4.930). Diese ist auf die gedämpfte Konjunktur, sowie auf geopolitische Gründe (Flucht, Migration u.a.) zurückzuführen und stellt eine besondere Herausforderung dar. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel dürften hier laut Waldemar Dombrowski jedoch auch Potenziale bestehen. Der Bestand an Arbeitsstellen ist weiterhin solide. 2.675 Arbeitsstellen liegen derzeit in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg zur Besetzung vor. Es werden Fach- und Arbeitskräfte in zahlreichen Bereichen und Berufen gesucht. +++