Riesenstauden nicht berühren, nur bewundern

Schlitz. Während eines Spazierganges am Sonntagmorgen durch ein nicht häufig aufgesuchtes Waldgebiet, sind sie unserem Mitarbeiter als besondere Motive aufgefallen, die Herkulesstauden, oder auch Riesenbärenklau genannt. Es sind so gewaltige Gewächse, dass sie ihre Bezeichnungen auch verdienen. Wenn man sie in manchen Städten mit besonderer Schutzkleidung und besonderem Werkzeug aus der Natur entfernt, so lässt man sie wegen diesem nicht geringen Aufwand, mancherorts, so auch in Fulda an den Stellen wachsen, die sich nicht in der Nähe von Kindergärten und Spielplätzen befinden.

Dies auch deshalb, weil man davon ausgeht, dass durch genügend Öffentlichkeitsarbeit die Gefahr, die durch eine Verletzung bei Berührung der Riesenpflanze bestehe, nicht hoch eingeschätzt werde und bisher auch noch keine Fälle von nennenswerten Verletzungen bekannt geworden seien. Man kann diese Riesengewächse durchaus bestaunen, man sollte sie aber nicht berühren.

Ihr Weg nach Europa

In der Vergangenheit hatten wir schon einmal darüber berichtet, dass die Ausbreitung in Mitteleuropa auf den russischen Zaren Alexander I. zurück gehe. Er solle dem Fürsten Metternich nach dem Wiener Kongress (1815) eine riesige Malachitvase voll Samen des Riesen-Bärenklaus geschenkt haben. Der Fürst wiederum pflanzte diese in den Treibhäusern seiner Sommerresidenz in Böhmen im Schloss Königswart als Zierpflanze an. Im restlichen Europa wurde der Riesen-Bärenklau etwa 1890 als Zierpflanze eingeführt und zuerst in den Parks des englischen Königshofs angepflanzt. Als Zierpflanze wird der Riesenbärenklau noch heute gelegentlich in Gärten und Parks verwendet. Zur mitteleuropäischen Ausbreitung des habe wesentlich beigetragen, dass der Pflanze ein wirtschaftlicher Nutzen unterstellt wurde. Imkern wurde er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederholt als Bienenweide empfohlen und in der Forstwirtschaft verwendete man sie, weil man mit den dichten Beständen dieser Pflanze dem Wild zusätzliche Deckung geben wollte.

Keine Gefahr für Schafe

Eine ökologische und dabei effektive Methode der Beseitigung der Herkulesstaude soll die Beweidung durch Schafe sein. Dazu ist in der Literatur zu lesen: Schafe fressen die Pflanze und ihre Blüten gern, die phototoxischen Substanzen haben bei ihnen offensichtlich keine Wirkung. +++ fuldainfo | hans schmidt

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