Regisseur Wolfgang Petersen kritisiert deutsche Filmförderung

Ohne Förderung gehe gar nichts

Berlin. Regisseur Wolfgang Petersen kritisiert die deutsche Filmförderung und wirft Kulturstaatsministerin Monika Grütters vor, mit ihrer Sparpolitik die Filmbranche zu zerstören: „Jeder käme gern nach Berlin, auch weil die Stadt aufregend ist. Es ist alles da“, sagte der Regisseur der „Welt am Sonntag“. „Das Problem ist die Politik, eine Frau Grütters, die Kulturstaatsministerin. Deutschland packt nicht genug auf den Tisch.“

Der deutsche Star-Regisseur hat nach 30 Jahren jetzt seine erste Komödie „Vier gegen die Bank“ in Deutschland gedreht, unter anderem auch in Babelsberg. Das weltberühmte Studio biete hervorragende Drehbedingungen. Trotzdem kämen die Big-Budget-Produktionen heute nicht mehr nach Potsdam. Der Grund dafür sei die katastrophale Filmförderung des Deutschen Filmförderfonds DFFF: 50 Millionen Euro im Jahr sei lächerlich wenig für ein Land wie Deutschland. „So spart ihr die Filmbranche kaputt“, sagte Petersen. Ohne Förderung gehe gar nichts. „Die Nachbarländer sind einfach besser ausgestattet.

Der Standortwettbewerb in Europa führt dazu, dass sich die Länder mit Fördermitteln überbieten. Und da ist Deutschland, das mal sehr weit vorn lag, leider stark zurückgefallen.“ Berlin müsse endlich mal den Hahn aufdrehen, dann würde hier das Film-Mekka schlechthin erblühen, so Petersen. Und: „Ein anständiger Flughafen muss her. Das ist ja auch ein Skandal, dass es keinen Direktflug Los Angeles-Berlin gibt.“ +++