Regionalprojekt des Kreisjobcenter des Landkreises Fulda und der Gemeinde Großenlüder

Neue Chance auf eine Arbeit vor Ort

Beim Auftakt des Regionalprojektes in Großenlüder (von links): Das KJC-Team um Uli Nesemann mit Mansour Al Khalil, Thomas Bill, Sophia Notarangelo Markus Vogt und Oliver Schwab sowie Bürgermeister Florian Fritzsch. Foto: Leoni Rehnert

Das Kreisjobcenter Fulda füllt den bundesweiten Slogan „Stark. Sozial. Vor Ort.“ mit Leben und Inhalt: 15 Frauen und Männer aus der Gemeinde Großenlüder, die langzeitarbeitslos sind und SGB-II-Leistungen beziehen, können jetzt die Chance ergreifen, mit Hilfe eines starken Netzwerkes wohnortnah wieder ins Berufsleben einzusteigen. Über sechs Monate hinweg werden sie eng von einem Team des Fachdienstes Kommunaler Arbeitsmarkt begleitet und unterstützt. Mit im Boot sind der Gewerbeverein und die Gemeinde.

Das Kreisjobcenter hatte sowohl langzeitarbeitslose Personen als auch Unternehmen aus der Gemeinde Großenlüder angeschrieben und ins Lüderhaus eingeladen, um ihnen das Programm und das Team vorzustellen. Die Idee dahinter ist, mit einem regionalen Netzwerk und engmaschiger Begleitung für alle Beteiligten Erfolge zu erzielen. Aktuell sind in Großenlüderer Betrieben fast 100 Stellen unbesetzt. Gleichzeitig leben in der Großgemeinde eine ganze Reihe von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen seit Jahren ohne Arbeit sind und SGB-II-Leistungen beziehen. Die Aufgabe und Chance besteht darin, diese beiden Pole zu verbinden, eine nachhaltige und wohnortnahe Arbeitsmarktintegration und damit auch eine soziale Teilhabe zu erreichen.

„Wir möchten gemeinsam mit den hiesigen Unternehmen und dem Landkreis Brücken bauen und einen aktiven Beitrag gegen Langzeitarbeitslosigkeit leisten“, sagte Bürgermeister Florian Fritzsch beim Projektauftakt. „Großenlüder hat einen gesunden Branchenmix und einen hohen Anteil an mittelständischen Unternehmen, die gerade im Hinblick auf soziale Verantwortung eine besondere Rolle spielen“, sagte er und dankte den Arbeitgebern für ihr Engagement und den interessierten Arbeitssuchenden, die ins Lüderhaus gekommen waren, gleichermaßen: „Ich finde es großartig, dass Sie Elan und Mut mitbringen und diese Herausforderung angehen.“

Uli Nesemann, Leiter des Fachdienstes Kommunaler Arbeitsmarkt, berichtete von den Erfolgen des Regionalprojektes, das bereits in den Jahren 2016 und 2018 in Eichenzell, Hünfeld und Neuhof durchgeführt worden ist. Dabei wurden 23 Personen, das waren knapp 40 Prozent der Teilnehmenden, in langfristige und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt. „Ich bin zuversichtlich, dass dies auch in Großenlüder zu erreichen ist. Die Startbedingungen sind optimal“, sagte Nesemann und machte den Beteiligten Mut: „Wege entstehen, indem man sie geht. Es wird gewiss auch Hindernisse geben, aber Sie können sich unserer Unterstützung sicher sein.“

Projektleiter Markus Vogt, das Betreuungsteam mit Sophia Notarangelo, Mansour Al Khalil und Oliver Schwab sowie Thomas Bill vom Arbeitgeberservice des Kreisjobcenters, erläuterten ausführlich, was die Beteiligten erwartet: Durch Gespräche und Kontaktaufnahmen ermittelt das Team mögliche Arbeitsstellen, die in aller Regel zunächst in ein Praktikum münden. Darüber hinaus wird gemeinsam geprüft, inwieweit Qualifizierungsmaßnahmen angezeigt sind und ob die Übernahme in ein Arbeitsverhältnis möglich ist. Für Arbeitgeber gibt es diverse Möglichkeiten, entsprechende Zuschüsse zu erhalten.

Das Projekt läuft bis zum 31.März 2022. Das heißt: Die Arbeitssuchenden werden durch ein dreiköpfiges Team regelmäßig einmal pro Woche in Großenlüder aufgesucht. Darüber hinaus ist der direkte Kontakt per Mail und Telefon täglich möglich. Außerdem werden Einzel- und Gruppengespräche angeboten. „Wir möchten mit Ihnen individuelle Ziele vereinbaren, Ziele, die zu Ihrer Lebenswirklichkeit passen. Dazu müssen wir Sie und Ihre Wünsche kennenlernen, Ihre Stärken entdecken, Ihre Sorgen und Bedenken erfahren. Wir hoffen auf eine offene und ehrliche Kommunikation“, warb das Betreuungsteam um Vertrauen.

Bevor die Beteiligten zu einer ersten Kontaktaufnahme zusammentrafen, warb stellvertretend für die Unternehmen auch Christian Ihrig, Personalleiter der Technolit GmbH, für das Regionalprojekt. Die Gruppe, die deutschlandweit mehr als 1200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat, beschäftigt am Standort Großenlüder 400 Frauen und Männer. „Davon leben gut 150 in der Gemeinde Großenlüder“, sagte er und ergänzte: „Wir sehen uns als ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung und benötigen viele Arbeitskräfte in ganz unterschiedlichen Bereichen. Deswegen freuen wir uns, wenn wir auch mit diesem Projekt Menschen für uns gewinnen können.“ +++ pm

Hinweis: Dies ist eine kostenfreie Veröffentlichung einer Pressemitteilung.

Weitere Info
Ansprechpartner im Kreisjobcenter

Projektleiter:
Markus Vogt: Tel. 0661/6006-8054, Markus.Vogt@landkreis-fulda.de

Coaches:
Sophia Notarangelo: Tel. 0661/6006-8353, Sophia.Notarangelo@landkreis-fulda.de
Oliver Schwab: Tel. 0661/6006-8328, Oliver.Schwab@landkreis-fulda.de
Mansour Al Khalil: Tel. 0661/6006-8379, Mansour.AlKhalil@landkreis-fulda.de

Für Arbeitgeber:
Thomas Bill: Tel.: 0661/6006-8072, Thomas.Bill@landkreis-fulda.de

In Stichworten: Regionalprojekt „Wohnen und Arbeiten in Großenlüder“

Erwerbsfähige Personen, die SGB-II-Leistungen beziehen, und an diesem Projekt teilnehmen, werden an ihrem Wohnort intensiv beraten und betreut, um an ihrem Heimatort einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Das Ziel ist es, den Beteiligten in eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Tätigkeit nach individueller Eignung zu vermitteln. Durch die regionale Ausrichtung des Projektes gibt es entscheidende Vorteile: Personen ohne Führerschein oder Pkw geraten durch ihre eingeschränktere Mobilität weniger ins Hintertreffen. Familie und Beruf lassen sich durch wohnortnahes Arbeiten besser vereinbaren. Das Netzwerk vor Ort mit heimischen Betrieben, Gemeinde und Kreisjobcenter verspricht deutliche Stabilität.

Kernelemente sind
• freiwillige Teilnahme
• hohe Beratungsdichte
• feste persönliche Ansprechpartner für Arbeitssuchende und Arbeitgeber
• Durchführung vor Ort
• Einbindung der Gemeinde und der regionalen Netzwerke
• individuelles Coaching zum Herausarbeiten von Kompetenzen, Ressourcen, Zielen und Hemmnissen
• Entwicklung von persönlichen Strategien und Perspektiven, Ermittlung des Förderbedarfes; Gesundheitsförderung
• Sensibilisierung der Arbeitgeber
• Betriebsbesuche und betriebliche Praktika
• Qualifizierung (wenn möglich direkt im Betrieb)
• Nachbetreuung und Coaching bei Praktika und Beschäftigungsaufnahme