Polizeigewerkschaft fordert generelles Tempolimit

Diskussion versachlichen und Emotionen herausnehmen

Autobahn

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für die Einführung eines generellen Tempolimits auf deutschen Autobahnen aus. „Wir könnten Menschenleben retten und schwer Verletzte verhindern“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP, Michael Mertens, der „Süddeutschen Zeitung“. Damit widerspricht die GdP Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Der hatte erklärt, entsprechende Vorschläge einer Regierungskommission seien „gegen jeden Menschenverstand“.

Für die GdP gibt es dagegen einen klaren Zusammenhang zwischen Tempo und Sicherheit. „Eine Temporeduzierung auf 130 km/h würde nach Einschätzung der Polizei schwere Verkehrsunfälle reduzieren“, sagte Mertens. „Hier zu Lande fahren einige Leute völlig legal 200 oder auch 250 km/h. Um es klar zu sagen: Das ist Wahnsinn. Bei diesem Tempo kann in Stresssituationen niemand sein Auto im Griff haben.“ Zum Problem würden so auch die großen Tempounterschiede, die jeden Fahrstreifenwechsel gefährlich machten. Ein Tempolimit verhindere zudem Staus. Eine gleichmäßige Geschwindigkeit sei die beste Möglichkeit, Straßen optimal auszulasten und Stillstand zu verhindern. Die GdP fordert von der Bundesregierung eine aktivere Rolle in der Debatte.

„Die Bundesregierung muss endlich eine wissenschaftliche Studie in Auftrag geben, die sich mit einem Tempolimit auseinandersetzt“, sagt Mertens. Geklärt werden müsse, welches Tempo am besten sei. Wissenschaftliche Ergebnisse würden „die Diskussion versachlichen und Emotionen herausnehmen“, glaubt man bei der GdP. Die Bundesregierung dürfe die Debatte nicht sofort abwürgen. „Das Thema ist äußerst wichtig“, sagt Mertens. +++

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