Ostermarsch Osthessen: „Friedensfähig statt kriegstüchtig!“

Ein starkes Zeichen für den Frieden

Archiv-Bild

Am Karsamstag zeigten etwa 200 Menschen in der Innenstadt von Fulda deutlich, dass sie gegen Krieg und Aufrüstung sind. Das Friedensforum Osthessen hatte zu diesem Ostermarsch aufgerufen und ihn unter das Motto „friedensfähig statt kriegstüchtig!“ gestellt. Auf dem Bahnhofsvorplatz fand dann die Hauptveranstaltung statt, bei der engagierte Redner für eine Politik warben, die den Frieden in den Mittelpunkt stellt.

Zu den Rednern gehörten Gabi Faulhaber aus Friedberg sowie Stefan Nold, ein Autor und Ingenieur aus Darmstadt. Nold begann seine Rede mit den eindringlichen Worten: „Wir leben in schlimmen Zeiten. Wir werden ausgelacht, weil wir Nein zu Krieg sagen.“ Er kritisierte die aktuelle Politik scharf und erinnerte an die Friedensbotschaft von Jesus, die in der Politik kaum noch eine Rolle spielt. Jedoch zeigte sich Nold auch hoffnungsvoll, denn er sagte, dass in den Herzen der Menschen noch ein Funke Hoffnung glimmt, aus dem das alte Feuer des Friedens neu entstehen kann.

Als Ingenieur forderte Nold, dass man die Waffenindustrie aufgeben sollte. Stattdessen sollten die Menschen an Technologien arbeiten, die die Natur respektieren. Er verband in seiner Rede persönliche Gedanken mit Beispielen aus der Geschichte, in denen Menschen Zivilcourage und Friedenswillen gezeigt haben. Er nannte zum Beispiel einen sowjetischen Offizier, der 1983 keinen Atomschlag befahl, obwohl die Radarsysteme Alarm schlugen. Er erinnerte auch an eine Rede von Putin im Bundestag im Jahr 2001, die einst die Hoffnung auf ein gemeinsames Haus Europa weckte.

Faulhaber sprach als Vertreterin des Bündnisses „Friedlicher Hessentag“. Sie kritisierte die geplante Ausstellung der Bundeswehr auf dem Hessentag in Bad Vilbel. Sie sagte, dass Schüler an die Bundeswehr herangeführt werden und Kinder Panzer und Hubschrauber als Spielzeug benutzen dürfen. Dem setzt das Bündnis eine klare Absage entgegen. Das Bündnis wünscht sich ein fröhliches Landesfest ohne Militär.

Sie verwies auf Artikel 69 der Hessischen Verfassung. Er betont Frieden sowie Völkerverständigung und verurteilt Kriegsvorbereitung. Sie forderte, dass für den Hessentag 2026 in Fulda ein Bündnis für einen friedlichen Hessentag gegründet wird. Ihre Worte kamen gut an: „Wenn überall stark für Aufrüstung geworben wird und Schulen, Universitäten sowie Krankenhäuser kriegstüchtig gemacht werden sollen, dann muss man sich wehren!“

Sie forderte, dass Deutschland keine Waffen mehr exportiert. Stattdessen brauche es eine andere Außenpolitik, die auf Diplomatie, Verhandlungen und friedliche Lösungen setzt, und zwar für alle Menschen in der Ukraine, in Russland oder in Gaza.

Später zogen die Teilnehmenden des Ostermarsches zum Platz „Unterm Heilig Kreuz“. Dort fand eine Zwischenkundgebung mit Theateraufführungen statt. Die Demonstrierenden regten mit Symbolen wie einer brennenden Weltkugel und einem Rüstungshammer zum Nachdenken an. Es gab Gespräche mit Passanten über Themen wie Rüstungsausgaben, soziale Gerechtigkeit und Bildung. Besonders bewegend war der Auftritt eines Vaters mit seinem behinderten Sohn. Er beklagte, dass für die Schulbegleitung seines Kindes kein Geld da ist, während für Aufrüstung anscheinend viel Geld vorhanden ist.

Thomas Gabriel aus Schlitz begleitete den Ostermarsch musikalisch. Der Friedenspilger und Musiker machte die Veranstaltung mit Gitarrenliedern und gemeinsamem Singen rund. Ein besonderer Moment war, als eine Videobotschaft von Dieter Hallervorden auf dem Universitätsplatz gezeigt wurde. Diese Botschaft war auch bei einer Friedensprozession in Dresden gezeigt worden und findet momentan viel Beachtung in den sozialen Medien.

Der Ostermarsch Osthessen war also nicht nur eine politische Äußerung, sondern auch ein Zeichen von Zusammenhalt und Hoffnung. Wer möchte, kann sich am Ostermontag an der Abschlusskundgebung der hessischen Ostermärsche auf dem Frankfurter Römer beteiligen. Los geht es um 11 Uhr in Offenbach. Von dort aus zieht der Friedensmarsch weiter nach Frankfurt. Menschen aus Fulda und dem Kinzigtal sind eingeladen, gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Menschlichkeit zu setzen. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*