Oppermann verteidigt Pläne zur Begrenzung von Manager-Gehältern

Unions-Sozialflügel will Absetzbarkeit von Managergehältern begrenzen

Berlin. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat die Pläne seiner Partei zur Begrenzung von Manager-Gehältern verteidigt. „Zu Zeiten des Wirtschaftswunders hatten wir auch erfolgreiche und starke Manager – die haben allerdings nur das 15- bis 20-fache des durchschnittlichen Facharbeiters verdient“, sagte Oppermann der „Bild“.

„Warum heute den Vorständen das 50-bis 100-fache bezahlt wird, ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Ich kann nicht erkennen, dass die Leistung der Manager im Vergleich zu Facharbeitern exponentiell so gestiegen ist. Wenn Topmanager sich selbst im Übermaß die Taschen füllen, entspricht das nicht der Führungsverantwortung und Vorbildfunktion, die sie haben sollten.“ Die SPD-Fraktion will Anfang März einen Gesetzentwurf in den Bundestag bringen, der die Begrenzung der Top-Gehälter zum Ziel hat. Vorgesehen ist unter anderem eine Begrenzung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Vergütungen auf 500.000 Euro pro Jahr. Zudem sollen Boni bei schlechter Leistung zurückgefordert und die Vorstandsbezüge von der Hauptversammlung der Aktionäre öffentlich beschlossen werden.

Unions-Sozialflügel will Absetzbarkeit von Managergehältern begrenzen

Der Unions-Sozialflügel hat sich der SPD-Forderung angeschlossen, die steuerliche Absetzbarkeit von Managergehältern zu begrenzen. „Aufsichtsräte können weiterhin Gehälter frei verhandeln, aber Maßlosigkeit werden wir nicht mehr steuerlich subventionieren“, sagte der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann (CDU), der „Frankfurter Rundschau“. In einigen Konzernen gebe es „eine unheilige Allianz in den Aufsichtsräten“. „Das Ergebnis sind Mondgehälter, die keinen Bezug mehr zur Realität haben“, sagte Laumann. Der CSU-Finanzpolitiker Volker Ullrich forderte, nicht nur über Grenzen für Vorstandsgehälter, sondern auch für weitere Spitzenposten nachzudenken. „Wir müssen auch die zweite Managementebene in den Blick nehmen“, sagte er der Zeitung. Nichtstun sei keine Option.“Wir müssen nachbessern, weil das bestehende Gesetz nicht ausreicht. Die derzeitigen Regelungen sind zu unkonkret und zu wenig transparent und sie lassen zu viel Spielraum.“ Zuvor hatte sich Partei- und Fraktionsführung offen für eine Debatte über die Gehaltsbegrenzung von Managern gezeigt und damit eine Kurswende eingeleitet. +++