Offizieller Start der Kita „Wirbelwind“ im Münsterfeld

Betreiber ist der Kreisverband Fulda der Arbeiterwohlfahrt (AWO)

Fulda. Innerhalb der rekordverdächtigen Zeit von nur zwei Monaten ist im Fuldaer Münsterfeld eine neue Kindertagesstätte entstanden – die Kita „Wirbelwind“. Betreiber ist der Kreisverband Fulda der Arbeiterwohlfahrt (AWO), es ist die erste Kita in der Trägerschaft der AWO. Gemeinsam mit der Stadt Fulda gelang es, zwischen November 2017 und Januar 2018 das Projekt so weit voranzutreiben, dass die erste Gruppe in den Räumen einer früheren US-Liegenschaft in der Carl-Schurz-Straße mit der Betreuung beginnen konnte. Jetzt wurde pünktlich zum Start der zweiten von drei geplanten Gruppen die Kita auch „offiziell“ eröffnet.

AWO-Kreisvorsitzender Bernhard Lindner begrüßte die Gäste der kleinen Feier und beleuchtete noch einmal die Hintergründe, weshalb sich die AWO zur Trägerschaft entschlossen habe. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass besonders im Südend und in Ziehers-Süd, wo die AWO auch in der Stadtteilarbeit aktiv ist, Kita-Plätze fehlen – insbesondere für Migranten und Geflüchtete. Vor Ort in den Stadteilen ließen sich auf die Schnelle kein geeigneter Ort finden, jedoch kam man in Kooperation mit der Stadt Fulda bald auf die Räumlichkeiten in der Carl-Schurz-Straße im Münsterfeld, die bis dato vor allem von der Klinikschule und vorübergehend der antonius-Kita genutzt wurden. Das Problem der räumlichen Entfernung zu den Quartieren Südend und Ziehers-Süd wird durch einen Fahrdienst der AWO gelöst. Nach dem zustimmenden Votum der Stadt und des AWO-Vorstands wurden innerhalb weniger Wochen die Räume umgebaut, insbesondere wurden Verbesserungen in Sachen Brandschutz und Rettungswegen erreicht. Und auch die übrigen Hindernisse wurden in kurzer Zeit aus dem Weg geräumt. Den Namen „Wirbelwind“ für die Kita findet AWO-Kreisvorsitzender Lindner übrigens angesichts der Herausforderungen sehr passend: „Da wirbeln Winde manch schön geplante Aktion durcheinander, eine Turbulenz erfordert umgehendes Eingreifen – oder aber ein lauer Sommerwind bringt die notwendige Abkühlung erhitzter Gemüter“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Fuldas Bürgermeister sowie Sozial- und Jugenddezernent Dag Wehner dankte allen Beteiligten, die das Projekt in so kurzer Zeit vorangebracht haben, insbesondere AWO-Geschäftsführer Wolfram Latsch sowie der AWO-Bereichsleiterin Integration & Bildung, Adriana Oliveira. Er wünschte dem Team um Kita-Leiterin Tatyana Schönmeier, dass es gelingt, möglichst viele Familien für das Angebot zu begeistern. „Dabei ist es wichtig, den Kindern Wärme und Geborgenheit zu geben, aber gleichzeitig auch Kompetenzen und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für ihre Zukunft – etwa schon beim Übertritt auf die Schule – benötigen“, sagte Wehner. Die Umbaukosten für die „Übergangs-Kita“, die durch den rasch gewachsenen Bedarf nötig geworden sei, bezifferte Wehner auf rund 100.000 Euro.

Die neue Kita befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur städtischen Kita „Miteinander“, deren Außengelände darf jedoch aus rechtlichen Gründen nicht gemeinsam genutzt werden. Deshalb entsteht für die Kita „Wirbelwind“ noch ein eigener Außenbereich, derzeit nutzen die beiden „Wirbelwind“-Gruppen noch öffentliche Spielplätze in der näheren Umgebung, wie AWO-Geschäftsführer Wolfram Latsch sagte. Bei einem Rundgang erläuterte er den Gästen der Eröffnungsfeier die baulichen Veränderungen sowie das pädagogische Konzept. Im Moment werden knapp 30 Kinder betreut, wöchentlich kommen neue Anmeldungen dazu, sodass die AWO zuversichtlich ist, dass im Sommer die geplante dritte Gruppe an den Start gehen kann. Die meisten Kinder werden ganztags betreut und erhalten auch ein Mittagessen, dass von der Firma Grümel geliefert wird. Zur Kita gehören Gruppenräume, ein Raum zur Sprachförderung, eine Küche sowie ein Schlafraum. Am Anfang habe man bei vielen Eltern mit Flüchtlingshintergrund Überzeugungsarbeit leisten müssen, weil Kindergärten in vielen der Herkunftsländer unbekannt seien, so Latsch. Jedoch spreche sich schnell herum, dass dank der Kinderbetreuung die Integration beispielsweise durch die Möglichkeit, regelmäßig an Sprachkursen teilzunehmen, auch für die Eltern wesentlich erleichtert werde, so der AWO-Geschäftsführer.

Mit einer kleinen Tanz- und Musikvorführung demonstrierten die Gruppe, die bereits im Januar an den Start ging, welche Fortschritte die Kinder bereits in der deutschen Sprache sowie im Spiel- und Sozialverhalten gemacht haben. +++ pm