Neunter Sparkassentag Hessen-Thüringen in Fulda

„Gemeinsam stark – 125 Jahre Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen“

Fulda. „Gemeinsam stark – 125 Jahre Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen“ – unter diesem Motto richtete der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen – kurz: SGVHT – am vergangenen Donnerstag in Fulda seinen neunten Sparkassentag aus. Dabei stand dieser ganz im Zeichen des 125-jährigen Jubiläums des Sparkassenverbandes. Neben Fachexperten, wie Prof. Dr. Peter Bofinger und Prof. Dr. Hans-Peter Burghof, die im Expertengespräch zum Thema „Sparkassen – ein Modell mit Zukunft?!“, das der Börsen-Zeitung Autor Bernd Wittkowski moderierte, sprachen, konnten die beiden Ministerpräsidenten des Landes Hessen und des Freistaates Thüringen, Volker Bouffier und Bodo Ramelow, in Fulda begrüßt werden. Besondere Grußworte galten neben den Ministerpräsidenten und dem Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, u.a. den Repräsentanten des hessisch-thüringischen Sparkassenverbandes sowie den Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände. Als letzten Zeitzeugen in den „aktiven Gremien“ konnte der ehemalige, langjährige Fuldaer Oberbürgermeister, Dr. Wolfgang Hamberger, als einzig anwesendes Ehrenmitglied des Sparkassenverbandes auf dem Sparkassentag besonders begrüßt werden.

Am 22. März 1893 – auf den Tag genau vor 125 Jahren – wurde der Sparkassenverband für den Bezirk Kassel als einer von drei Vorgängerverbänden des SGVHT in Fulda ins Leben gerufen. „Da Sparkassen für die Mitte der Gesellschaft stehen, entschied man sich neben zwei anderen, für die Bedeutung des Verbandes relevanten Datierungen, da sich dieses kalendarisch in der Mitte befindet, für den 22. März 1893 als Gründungsdatum“, rechtfertigte Stefan Reuß, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen die Datierungsentscheidung. „Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen hat aus meiner Sicht mehr denn je die Aufgabe, lobbyistisch tätig zu sein und für die Interessen der Sparkassen in Hessen und Thüringen zu werben […]“, betonte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen und Landrat des Werra-Meißner-Kreises, Stefan Reuß, in seinem Grußwort und hob hierbei hervor, dass es bei der Sparkasse vorwiegend um ihr Wirken in einem Geschäftsgebiet und in einem Umfeld geht, das unter strukturpolitischen und geographischen und gesellschaftlichen Aspekt betrachtet werden müsse.

Fokussiert auf dem neunten Sparkassentag am 22. März 2018 in Fulda wurde die Geschichte der Sparkassen und ihres Regionalverbandes, der seine Mitgliedsinstitute seit 125 Jahren intensiv begleitet und unterstützt. Darüber hinaus widmete man sich der Frage, wie die „Sparkassenidee“ angesichts veränderter Rahmenbedingungen und neuer Herausforderungen so zukunftsfähig gestaltet werden kann, dass die öffentlich-rechtlichen Institute weiterhin wirtschaftlichen Erfolg haben und zugleich ihren öffentlichen Auftrag gewohnt kraftvoll wahrnehmen können.
Unter der Überschrift „Gemeinsam stark – 125 Jahre Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen“ ließ der geschäftsführende Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Gerhard Grandke, die 125-jährige Geschichte des Verbandes Revue passieren. Hier warf er auch einen Blick in die Zukunft…

Sparkassen als wichtige Gestalter unseres Gemeinwesens

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte in seinem Grußwort anlässlich des neunten Sparkassentages Hessen-Thüringen, dass Sparkassen ein Qualitätsanker der größten Volkswirtschaft Europas seien. Die Politik stehe an der Seite des Sparkassen- und Giroverbandes, um das Erfolgsmodell gegen alle Anfechtungen in der EU zu erhalten. Die Sparkassen leben mit ihrer regionalen Verwurzelung und der vielfältigen Sport- und Kulturförderung Solidarität. Insofern seien sie wichtige Gestalter unseres Gemeinwesens, so Ramelow.

Ministerpräsident Bouffier: Sparkassen im ländlichen Raum müssen erhalten bleiben!

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat in seiner Rede anlässlich des neunten Sparkassentags Hessen-Thüringen in Fulda und des 125-jährigen Jubiläums des Sparkassenverbandes die Erhaltung der Sparkassen-Filialen im ländlichen Raum gefordert. „Die Sparkassen sind ein Gewicht in unserem Land und haben in den vergangenen 125 Jahren immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage sind, auch die größten Umbrüche und Krisen zu bewältigen. Denn eine Finanzwirtschaft im Dienste der Menschen und der Wirtschaft vor Ort ist bis heute eines ihrer Leitmotive. Und es ist genau diese Nähe zu den Menschen, die identitätsstiftend ist und aus denen die Sparkassen ihren Erfolg ziehen. Daher ist es wichtig, die Filialen im ländlichen Raum zu erhalten“, sagte der Hessische Ministerpräsident.

Mit der Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ bündelt und verstärkt die Landesregierung ihre Aktivitäten für die ländlichen Regionen. Denn die Hessen leben gern im ländlichen Raum. 96 Prozent der in der Umfrage „Zukunftsmonitor Hessen 2017“ Befragten, gaben an, dass Heimat für sie eine positive Bedeutung hat. 93 Prozent wünschen sich, dass sich die Landesregierung noch stärker für den ländlichen Raum einsetzt. „Deshalb ist es uns Verpflichtung und Herzensangelegenheit zugleich, in die Zukunft des ländlichen Raums zu investieren. Wir stellen mit den Maßnahmen aller Ressorts und der Regierungsfraktionen in den nächsten zwei Jahren insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro Landesmittel bereit, um die hessische Heimat noch attraktiver zu machen. Denn ich bin davon überzeugt: Nur so werden wir die Stärke unseres Landes insgesamt bewahren.“

Abschließend betonte der Ministerpräsident die gute Zusammenarbeit des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen: „Nach der Wiedervereinigung hatte Hessen durch seine ‚Thüringenhilfe‘ die Voraussetzungen für eine umfassende, langfristige Kooperation mit unserem Nachbarland gelegt. In diesem Geist der Verbundenheit, erfolgte auch die Bildung des gemeinsamen Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen. Der Zusammenschluss ist Ausdruck unserer gemeinsamen Geschichte. Es freut mich, dass es gelungen ist, über die Grenzen unserer Länder hinweg einen starken Verband zu etablieren.“

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hob in seinem Grußwort, in das er für die Stadt Fulda seine Glückwünsche zum 125-jährigen Jubiläum mit einschloss, die Bedeutung der Sparkasse insbesondere für die Stadt Fulda hervor – in diesem Sinne das Sparkassenwesen in Fulda besonders tiefe Wurzeln habe. So gehe im Grunde die Gründung der Sparkasse Fulda auf 1789, dem Jahr der Französischen Revolution zurück, als der damalige Fürstbischof Adalbert von Harstall die Fuldaer Vorschusskasse gründete. Diese wiederum wurde durch die Initiative des neuen Landesherren, Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau 1806 durch ein Leih- und Pfandhaus begleitet. Als 1890 der Städtetag in Fulda gegründet wurde, sei es diesem von Anfang an ein wichtiges Anliegen gewesen, Fragen des kommunalen Sparkassenwesens zu erörtern, so Wingenfeld.

Im abschließenden Expertengespräch zum Thema „Sparkassen – ein Modell mit Zukunft?!“ verblieb Prof. Dr. Hans-Peter Burghof damit, dass Sparkassen dieses Modell erfüllen – vorausgesetzt sie gehen mit der Digitalisierung und lernen sich früh genug anzupassen. +++ ja

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