Neuer AOK-Chef kritisiert Gesundheitspolitik als „fahrlässig“

Berlin. Der neue Vorstandschef des Bundesverbands der Ortskrankenkassen, Martin Litsch, wirft der Bundesregierung vor, mit den jüngsten Reformen im Gesundheitswesen die „Schleusen“ Richtung steigende Ausgaben geöffnet zu haben. Manche Leistungsverbesserung sei durchaus willkommen. „Wir befürchten aber, dass die Politik die Chance vertan hat, die vollen Kassen für echte Strukturreformen zu nutzen,“ sagte Litsch dem „Handelsblatt“. „Nun sind die vor Kurzem noch vollen Kassen leer, aber die Schleusen für Mehrausgaben auf Jahre weit geöffnet.“ Als Beispiel führte Litsch das Ruhrgebiet an, wo er vor seinem Wechsel nach Berlin fast zehn Jahre AOK-Chef war. Dort stehen so viele überflüssige Krankenhausbetten, dass inzwischen jedes vierte leer steht. „Das Vorhalten dieser Strukturen kostet viel Geld, das woanders besser ausgegeben werden könnte. Doch das Gegenteil droht.“ Nach Gröhes Reformen sollen die Klinikvergütungen in nahezu allen Bundesländern nach oben getrieben werden. „Wir müssen also bald noch mehr für überflüssige Klinikbetten zahlen.“ +++ fuldainfo

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