Nach Würzburg-Tweet: Auch Özdemir schießt gegen Künast

IS veröffentlicht Video des Attentäters

Grünen-Chef Cem Özdemir
Cem Özdemir (Grüne)

Berlin. Nach dem von Renate Künast veröffentlichten Kommentar zum Attentat in einem Regionalzug bei Würzburg bekommt die Grünen-Politikerin auch Gegenwind aus der eigenen Partei. „Ich habe das nicht verstanden, was sie da geschrieben hat“, sagte Özdemir dem Fernsehsender RTL. Es sei „immer gut“, wenn man bei Twitter erst mal nachdenke, bevor man irgendwas schreibt. „Was sollen denn Polizisten machen, wenn sie angegriffen werden? Sie haben andere geschützt und sich selber geschützt“, so Özdemir. Die Grünen-Politikerin hatte kurz nach den Todesschüssen auf den Attentäter in Würzburg getwittert: „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden?“ Die Polizeigewerkschaft hatte Künast daraufhin „Klugscheißerei“ vorgeworfen. Özdemir betonte, dass der Künast-Tweet nicht der Haltung seiner Partei entspräche.

IS veröffentlicht Video des Attentäters

Nach der Attacke eines 17-jährigen Afghanen in einem Regionalzug bei Würzburg hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ein Drohvideo veröffentlicht, das von dem jungen Mann aufgenommen wurde. Über die Authentizität könnten zunächst aber keine verlässlichen Angaben gemacht werden. Das Video wurde über eine Internetseite verbreitet, die der Terrororganisation offensichtlich nahesteht. Wenn es echt ist, würde dies für einen Kontakt zwischen dem Attentäter und dem IS sprechen. Zuvor hatte Bayerns Innenminister Herrmann noch gesagt, es gebe keine Indizien für eine Verbindung zu der Terrororganisation. Bei dem Vorfall am Montagabend waren fünf Reisende mit einem Messer und einer Axt verletzt worden, vier davon schwer. Der 17-Jährige war später von der Polizei erschossen worden. Im Zimmer des Attentäters bei einer Pflegefamilie entdeckten die Ermittler eine selbst gemachte Fahne des „Islamischen Staats“ (IS). Auch soll er bei der Attacke „Allahu akbar“, übersetzt „Gott ist groß“, gerufen haben. +++ fuldainfo