Mützenich will Wettbewerb um SPD-Parteispitze

Twittern will der SPD-Politiker auch künftig nicht

Der kommissarische SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich will einen Wettbewerb um die Parteispitze und setzt dabei auf starke Einbeziehung der Mitglieder. „Mehr Mitbestimmung von Mitgliedern ist in jedem Fall notwendig und sinnvoll, um den Zusammenhalt zu stärken“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Auch der Wettbewerb von Personen, der dann mit Themen verknüpft ist, kann uns als Partei sehr helfen“, fügte Mützenich hinzu. „Es war durchaus eine große Stärke der SPD, die Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen zu lassen.“

Mützenich will der Bundestagsfraktion innerhalb der SPD mehr Geltung verschaffen. „Dort, wo die Abgeordneten Fachpolitiker sind, sollen sie mehr Gewicht bekommen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen. Er wolle gern „Kompetenz und Selbstbewusstsein“ der Fraktion stärken. Damit sieht sich Mützenich in der Tradition von Herbert Wehner. „Ich kenne natürlich die Erzählungen über Wehner als Zuchtmeister.“ Mützenich ergänzte: „Dieser Begriff und diese Rolle passen sicher nicht mehr in die heutige Zeit und schon gar nicht auf mich. Aber Herbert Wehner hat der Fraktion Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit gegeben.“ Das wolle auch er selbst nun tun. Der SPD-Politiker zeigte sich offen dafür, Fraktionschef zu bleiben.

„Ich konnte noch nicht mit allen 151 Abgeordneten der Fraktion reden. Aber ich werde versuchen, mit allen zu sprechen. Und ich höre mir ihre Vorschläge gern an“, antwortete er auf die Frage, wie er damit umgehen würde, sollten die Kollegen ihn bitten, regulärer Fraktionschef zu werden. Er bleibe kommissarischer Vorsitzender bis zu den Neuwahlen des Fraktionsvorstands im September. „Wo danach mein Platz ist, werden wir sehen“, sagte Mützenich. Twittern will der SPD-Politiker auch künftig nicht: „Ich möchte mir treu bleiben. Ich glaube nicht, dass mich bisher viele bei Twitter vermisst haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Menschen jeden Tag ständig von mir hören wollen, wie es mir geht.“ +++