Mit elektromagnetischen Wellen gegen Blasenschwäche und Inkontinenz

Dermatologische Praxis Uribe Holmgren bietet innovative nicht-invasive Behandlung zur Verbesserung der Lebensqualität

Daniela Uribe Homgren (rechts) erläutert einer interessierten Workshopteilnehmerin die Anwendung des Emsella-Stuhls. Foto: Salih Usta

Blasenschwäche und Inkontinenz sind medizinische Probleme, die häufig mit einer Schwäche des Beckenbodens korrelieren. Zu dem unangenehmen Gefühl beim Lachen, Niesen oder Springen unkontrolliert Urin zu verlieren, gesellt sich die Angst, durch einen schlechten Geruch aufzufallen – vielleicht auch, es nicht bis zur nächsten Toilette zu schaffen. Nicht selten bleiben Menschen mit solchen Problemen für sich und leiden mehr und mehr auch psychisch unter den Folgen von Blasenschwäche und Inkontinenz. Hinzukommen können auch dermatologische Probleme, etwa wenn die Haut in diesem Bereich ständig einem feuchtwarmen Milieu ausgesetzt ist: Reizungen und Rötungen können hier die Folge sein. Dass dieses Thema durchaus keine Minderheit betrifft, zeigt sich an der Frequenz der Werbung in den Medien und an den Ausgaben für Inkontinenzprodukte: Nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Euromonitor International werden in diesem Jahr weltweit 28,5 Milliarden US-Dollar dafür ausgegeben.

Die Hautärztin Daniela Uribe Holmgren sieht die Folgen von Inkontinenz und Blasenschwäche häufig in ihrer dermatologischen Praxis. Bei vielen Untersuchungen entkleiden sich die Patienten und offenbaren so ihr Problem. „Spreche ich meine Patienten darauf an, ist es ihnen zunächst peinlich“, so die Dermatologin, „doch schnell ist klar, dass sie einfach ratlos sind, weil sie glauben, dass sie nichts dagegen tun zu können.“ Auch als Medizinerin und dreifache Mutter wird sie oft auf das Thema Beckenboden angesprochen. „Ich habe drei Kinder in vier Jahren bekommen“, so Uribe Holmgren, die offen über das Thema Beckenbodenschwäche spricht und mit dieser Unvoreingenommenheit auch ihren Patientinnen und Patienten begegnet. Um für dieses Problem Abhilfe zu schaffen, hat die Hautärztin ihr Equipment um ein innovatives und hochinteressantes Modul erweitert: „Neue medizinische Ansätze sind mein täglich Brot“, so Uribe Holmgren, die sich auf verschiedensten Kanälen und medizinischen Foren und Kongressen über innovative Behandlungsmethoden informiert. Dabei stieß sie auf einen Behandlungsstuhl, der mit Hilfe von fokussierter elektromagnetischer Energie den gesamten Beckenboden stimuliert und somit eine Muskelbildung in diesem Bereich forciert. „Aus der Behandlung auf diesem Stuhl – die im übrigen bequem und vollständig bekleidet erfolgt – ergeben sich verschiedene positive Aspekte“, erläutert die Fachärztin: „Stimulation und Stärkung der Tiefenmuskulatur, Wiedererlangung der Harnkontrolle, verbessertes Bewusstsein und die Fähigkeit, Beckenbodenmuskeln zu kontrahieren, sowie die Wiederherstellung der neuromuskulären Kontrolle.“

Im Rahmen eines Workshops stellte die Medizinerin das Gerät vor kurzem einer ganzen Reihe interessierter Fachärzte und medizinischen Fachkräften vor. Unterstützt wurde sie dabei von Özen Hosgel. Als Verkaufsleiterin bei BTL Aesthetic Body Solutions, dem Hersteller des Stuhls, ist sie versiert im Einsatz des neuartigen Gerätes, von dessen Wirkweise sich die Anwesenden nach einer kurzen Einführung direkt überzeugen konnten. Das Angebot ist längst nicht nur für Frauen ab einem gewissen Alter interessant ist, wie Uribe Holmgren betont: „Man weiß natürlich, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes und im Verlauf der Wechseljahre große Probleme mit dem Beckenboden und damit verbundener Inkontinenz haben können, aber das Thema ist auch für Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern, beispielsweise MS, relevant, genauso wie für Männer ab einem bestimmten Alter, zumal der BTL Emsella, wie der Stuhl heißt, nicht nur zur Behandlung von Inkontinenz dient, sondern auch mit der Verbesserung der Männergesundheit und des intimen Wohlbefindens an sich.“

In der Regel sind sechs Sitzungen à dreißig Minuten nötig, um einen anhaltenden Behandlungserfolg zu erzielen. „Doch bereits nach der ersten Sitzung spüren die Patientinnen und Patienten einen erheblichen Unterschied“, skizziert Uribe Holmgren erste Erfahrungen, die sei bereits mit dem Stuhl sammeln konnte, „und das ohne operativen Eingriff oder medikamentöse Behandlung.“ Mit einher gehe bei den ersten Anwenderinnen und Anwendern in Fulda auch die Freude an aktivem Beckenbodentraining, da dieser Muskel erstmals wieder spürbar werde. Mit ihrem Angebot auf diesem Gebiet erweitert die Dermatologin ihr Spektrum erheblich: „Meine Pflicht als Ärztin ist es, Menschen Hilfe anzubieten, daher habe ich mich dafür entschieden.“ Dennoch ist ihr der Gang ihrer Patientinnen und Patienten zu den Fachärztinnen und Fachärzten wichtig: „Wer Probleme mit Inkontinenz hat, sollte diese urologisch abklären lassen. Ist die Ursache ein schwacher Beckenboden, kann der Emsella-Stuhl zum Einsatz kommen“, so ihr Rat. „Ich bin sicher, dass viele Menschen hier Bedarf haben, und ich finde es wichtig, dass es ein solches Angebot in Fulda gibt.“ +++ ja/pm