Merz hört mit – Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil III

Gerhard Merz

Fulda/ Gießen. Kurzer Lehrgang der politischen Anatomie, Teil III: Breite Brust und gerader Rücken oder: Das Gesicht muss sich auf Augenhöhe begegnen! Nachdem wir uns in Teil I und II unseres „Kurzen Lehrgangs der politischen Anatomie“ einen Überblick über die unteren politischen Körperpartien verschafft haben, geht es heute um Oberkörper und Kopfpartie mit anhängenden Elementen.

„Das Kreuz mit dem Rücken.“ (Schlagzeile hr-online 13.02.2012)

„Die Haltung des Landesvorsitzenden ist Zeichen eines gesunden Bewusstseins mit breiter Brust.“ (M. Henrichmann, CDU-Kreisvorsitzender Coesfeld, nach GAZ 17. März.2012)

„Inklusion ist kein Thema, um ideologische Vorstellungen auf dem Rücken von Kindern auszubaden.“ (G. Schork, MdL-CDU, Landtags-Plenum 28. März 2012)

„…auf dem Rücken ausbaden…“ (F. Rentsch, MdL-FDP, Landtags-Plenum, 13. März 2014)

„…mit durchgezogenem Rücken…“ (M. Roth, MdB-SPD, Staatsminister im Auswärtigen Amt, Generalsekretär SPD-Hessen, SPD-Hessengipfel Friedewald, 14.Februar 2014)

Augen auf Augenhöhe

„Die Diskussion muss sich auf Augenhöhe begegnen.“ (Dr. B. Watz, Vorsitzende CDU-KT-Fraktion Gießen, Kreistags-Sozialausschuss, 3. November.2004)

„Sie sind an dieser Stelle auf dem linken Auge definitiv blind.“ (S. Müller, MdL-FDP, Landtags-Plenum 25. April 2013)

„Das passt nicht in ihre parteipolitische Brille.“ (Roland Koch, Landtags-Plenum, 18. November 2009)

„Wollen wir weiter sehenden Auges zusehen….“ (D. Geißler, Stadtverordneter-SPD, Stadtverordnetenversammlung Gießen, 18. Dezember 2014)

„Es kann doch nicht sein, dass man sehenden Auges sieht…“ (K.-P. Möller, Fraktionsvorsitzender-CDU, STVV-Sitzung Gießen, 19. Februar 2015)

„…mit erhobenen Augen….“ (M. Bocklet, MdL-Bündnis 90/Die Grünen, Landtags-Plenum, 28. April 2015)

„…das neue dritte Auge auf der Schulter der Polizei…“ (A. Bauer, MdL-CDU, LT-Plenum, 27.Mai 2015)

Der Kopf hat ein Arschgesicht

„Zu den dicken Backen haben wir dann wenigstens eine gute Figur gemacht.“ (A. Ypsilanti, MdL-SPD, Landtagsfraktion 23. September 2008)

„Rainer Brüderle ist Kopf und Gesicht der FDP.“ (Philipp Rösler, FDP-Vorsitzender, 21. Januar 2013)

„Wie absurd muss man eigentlich im Kopf gestrickt sein, um so etwas tatsächlich im Hessischen Landtag vorzutragen?“ (J.-U. Hahn, Hess. Justizminister, Landtags-Plenum, 25. April 2013)

„Jetzt bekommt die Schuldenbremse ein Gesicht und die Abgeordneten das Handwerkszeug, dass die Schuldenbremse auch Zähne zeigen kann.“ (Abgeordnetenbrief 04/2013 des Hessischen Finanzministeriums, zitiert nach: Darmstädter Echo, 24.Mai 2013)

„Da muss man sich an den eigenen Haaren aus dem Schopf ziehen.“ (Markus Babbel, Trainer VfB Stuttgart, 19. September 2009)

„Da steigen mir die Nackenhaare zu Berge.“ (A. Ypsilanti, MdL-SPD, Landtagsfraktion, 23. November 2010)

„Da haben wir uns oft die Nasen verbrannt.“ (NN, SPD-Regionalvorstand Mittelhessen, 20. Juni 2012)

„Um das nicht um die Ohren geschossen zu bekommen…..“ (N. Schmitt, MdL-SPD, Landtagsfraktion, 21. August 2012)

„Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, was die Spitzenkandidatin der Linken in den Mund nimmt.“ (M. Pentz, MdL-CDU, Landtags-Plenum, 5. September 2013)

„Da läuft eine Welle auf uns zu, die sich sehr stark verkürzt …auf Gesäßdiplomatie.“ (T. Schäfer-Gümbel, Fraktionsvorsitzender-SPD, Landtagsfraktion, 28. August 2012)

„Die Gesäßdiplomatie, die Bundesverkehrsminister bisweilen vor sich hertragen…“ (ders., Gespräch LTF/VHU, 13. November 2014)

Hände weg vom Ellenbogen

„Umso weniger haben wir die ellenlosen Diskussionen hinterher.“ (H.-J. Ebert, Anhörung Wirtschaftsausschuss Landtag, 26. August 2010)

„Die Mineralkonzerne reiben sich die Hände in Unschuld.“ (Moderator im Deutschlandfunk, 23. Mai 2011)

„… wie viele Berater sich da die Finger in den kommunalen Geldern waschen…“ (P. Fuhrmann, MdL-SPD, Landtagsfraktion, 18. September 2012)

„…Leute, deren liebstes Kind der Ellenbogen ist….“ (T. Spies, MdL-SPD, Veranstaltung SPD-Landtagsfraktion, 21. Januar 2013)

„…wo es Menschen unter den Fingernägeln wirklich drückt…“ (H. Kraft, Ministerpräsidentin NRW, SPD-Kundgebung Pohlheim, 22. August 2013)

„Wir müssen die Hände hochkrempeln.“ (G. Merz, MdL-SPD, Veranstaltung SPD Gießen, 14. September 2013)

„Wir müssen jetzt mit ruhiger Hand die Schritte tun, die zu tun sind.“ (H. Hofmann, MdL-SPD, Landtagsfraktion, 24.September 2013)

Und wie geht’s sonst so?

„Wir führen hier keine Debatte im blutleeren Raum.“ (Roland Koch , Hess. Ministerpräsident, Landtagsplenum, 13. Mai 2009)

„Die Atmung des modernen großstädtischen Lebens ist bei der CDU verklebt.“ (F. Kuhn, gewählter OB-Stuttgart, Bündnis 90/Die Grünen, zitiert nach: heute-show, 26.10.2012)

„Gesucht wird ein Mann mit farbiger Hautfarbe.“ (ARD-Korrespondent Schröder, dlf, 13.12.2012)

„Masern im Landtag angekommen“ (Schlagzeile hr-online, 5. März 2015)

Fazit:

„Da strapazieren Sie unsere Körpersprache aber leicht über.“ (Steffi Lemke, MdB-Bündnis 90/Die Grünen, Interview Der Freitag, 22.April 2014)

SO IST ES! +++ fuldainfo | gerhard merz

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