Merkel wirbt in Davos für Multilateralismus

Wir glauben, dass Abschottung uns nicht weiterbringt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

Davos. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos für Multilateralismus und Zusammenhalt geworben. Auch wenn man sehe, dass es nationale Egoismen und Populismus gebe, wolle Deutschland ein Land sein, welches „auch in Zukunft seinen Betrag leistet, um gemeinsam in der Welt die Probleme der Zukunft zu lösen“, sagte Merkel am Mittwochnachmittag in ihrer Rede vor dem Plenum. „Wir glauben, dass Abschottung uns nicht weiterbringt.“

Man müsse kooperieren, wobei sie davon überzeugt sei, dass „Protektionismus nicht die richtige Antwort ist“, so Merkel. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Staaten müsse man „multilaterale Lösungswege suchen und nicht unilaterale, die letztlich die Abschottung und den Protektionismus nur befördern“. Die Kanzlerin warb unter anderem auch für eine bessere gemeinsame Außenpolitik der Europäischen Union. „Die einheitliche europäische Außenpolitik ist noch nicht ausreichend entwickelt“, sagte Merkel. Wenn Europa in Zukunft nicht in der Lage sei, ein einheitliches Signal an große Länder zu senden, werde der Versuch, ein „Player in der Welt“ zu sein, misslingen. „Hier haben wir noch ein großes Stück Arbeit vor uns, weil wir uns noch nicht untereinander sicher sind, können wir uns wirklich aufeinander verlassen.“ Die verbesserte europäische Verteidigungszusammenarbeit sei aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Macron: „Im Herzen Europas ist Frankreich wieder da“

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos über geplante Reformen in Frankreich und die Rolle seines Landes in der EU und der Welt gesprochen. „Im Herzen Europas ist Frankreich wieder da“, sagte Macron am Mittwochabend in seiner Rede vor dem Plenum. Es gebe keinen französischen Erfolg ohne Europa. Im Jahre 2018 müsse man eine neue 10-Jahres-Strategie für Europa entwickeln, so Macron. Außerdem will er Frankreich zu einem Vorbild im Kampf gegen den Klimawandel machen: „Darum werden wir bis 2021 alle Kohlekraftwerke in Frankreich schließen“, so Macron. Der Präsident schnitt in seiner Rede eine Menge weiterer Themen an. Unter anderem sprach er über die Herausforderungen von Globalisierung und den Wert von Bildung. Er forderte in diesem Zusammenhang zu Investitionen in die Bildung von Kindern in Afrika auf. Am Mittwochmittag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Davos gesprochen und für Multilateralismus und Zusammenhalt geworben. US-Präsident Donald Trump soll am Freitag die Abschlussrede des WEF 2018 halten. +++