Merkel: Flüchtlingskoordination mit den Ländern funktioniert jetzt

Immer mehr Flüchtlinge kommen über die Schweiz

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Berlin. Die Absprachen zwischen dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den Ländern funktionieren nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel mittlerweile. Es gebe jetzt „eine sehr gute und koordinierte Zusammenarbeit mit den Ländern“, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Inzwischen seien im Bundesamt viele zusätzliche Stellen besetzt worden. Auch die rund 600 Ausländerbehörden in den Ländern arbeiteten gut. Man müsse allerdings zum Teil „ganz neue Wege gehen“, um das Arbeitspensum zu bewältigen. Dabei gebe es noch Dinge, die „wir insgesamt besser machen können, schneller machen können.“ Dass Behördengänge beispielsweise in Deutschland manchmal lange dauerten, empfänden nicht nur Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer so, sondern auch viele andere Menschen. „Und deshalb lernen wir vielleicht auch etwas über unsere ganze Gesellschaft aus dieser Integrationsaufgabe“, so die Kanzlerin.

Immer mehr Flüchtlinge kommen über die Schweiz

Die Bundespolizei verzeichnet eine gestiegene Zahl von Flüchtlingen, die über die Schweiz nach Deutschland kommen. So wurden an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz laut Bundespolizeidirektion Stuttgart bisher im Juni 503 illegal Eingereiste festgestellt, im selben Zeitraum 2015 waren es nur 320. Von Januar bis Mai 2016 reisten 975 Menschen auf diesem Weg ein. Die Migranten kämen zum Großteil aus den Ländern Nordafrikas und der Sub-Sahara, sagte Steffen Zaiser, Sprecher der Bundespolizeidirektion Stuttgart, dem „Spiegel“. Zwar etabliere sich dieser Weg noch nicht als Alternative für die Balkanroute, gleichwohl plant die Bundespolizei aber, nahe der Schweizer Grenze eine Bearbeitungsstraße einzurichten, wo Asylbewerber registriert werden sollen.  +++ fuldainfo