Buschmann verlangt harte Konsequenzen für Fußball-Chaoten

Wissing: Bahn hat für Fußball-EM schon 50.000 Tickets verkauft

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) fordert mit Blick auf die Europameisterschaft im Sommer harte Konsequenzen für Fußball-Chaoten. „Klar ist, dass jedes Sommermärchen seine Schattenseiten hat“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Auch Hooligans und Krawalltouristen machten sich auf den Weg nach Deutschland. „Wenn Straftaten begangen werden, sollte dort, wo es möglich ist, die Strafe auf dem Fuße folgen“, so der FDP-Politiker.

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben ihr Schutzkonzept vor Anschlägen und Hooligan-Krawallen bereits ausgearbeitet. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der Sonntagszeitung: „Unsere Bundespolizei wird die deutschen Grenzen, Flughäfen und den Bahnverkehr schützen. Wir sind sehr wachsam und gut vorbereitet.“ Die Polizeigewerkschaft begrüßt die Grenzkontrollen: „Aus den Erfahrungen wissen wir, dass gerade auch gewaltbereite Fußballfans sowie Hooligans solche Großveranstaltungen wie die EM nutzen, um sich zu treffen“, sagte Andreas Roßkopf, GdP-Vorsitzender für die Bundespolizei. Auch eine Bedrohung durch Terroristen haben die Sicherheitsbehörden im Visier. „Wir gehen davon aus, dass die Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Khorosan den Terroranschlag bei Moskau zu verantworten hat. Von dieser Terrorgruppe geht derzeit auch in Deutschland die größte islamistische Bedrohung aus“, so das Bundesinnenministerium. Darüber hinaus gebe es bei einem internationalen Großereignis wie der EM eine Vielzahl möglicher Bedrohungen wie Gewaltdelikte und politisch motivierte Demonstrationen im Umfeld der Stadien.

Wissing: Bahn hat für Fußball-EM schon 50.000 Tickets verkauft

Gut zehn Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat die Bahn nach den Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bereits zehntausende Fahrkarten an Fußballfans verkauft. Während der EM würden 14 Sonderzüge fahren mit täglich 10.000 zusätzlichen Sitzplätzen, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Rund 50.000 Tickets hat die Bahn schon an Fußballfans verkauft, die in diesem Sommer das Turnier besuchen.“ Das Unternehmen ermöglicht Fans, die eine Eintrittskarte haben, für 29,90 Euro pro Strecke zwischen den Spielorten zu reisen. Seit Mitte Januar können Ticketinhaber das Angebot buchen. Insgesamt sind für das Fußballturnier, das am 14. Juni startet, 2,7 Millionen Eintrittskarten verfügbar gewesen. Vor dem Hintergrund des Terroranschlags in Moskau äußerte sich Wissing auch zu möglichen Sicherheitsbedenken. „Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Anforderungen an Sicherheit zunehmen“, sagte er. „Bisher haben in allen Fällen die Sicherungssysteme so funktioniert, dass es nicht zu Unfällen kam; auch wenn es auf dem Streckennetz in den letzten Jahren immer wieder Sabotage-Akte gegeben hat.“

Wissing stellte eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen in Aussicht. „An den Bahnhöfen werden ja Kontrollen von Bahn-Sicherheitspersonal und Bundespolizei durchgeführt. Sollten verstärkte Maßnahmen erforderlich sein, werden sie ergriffen“, sagte der Minister. „Was nicht möglich ist, ist eine Infrastruktur wie die der Bahn lückenlos an jeder Stelle zu überwachen. Deswegen ist entsprechende Sicherungstechnik im Einsatz.“ Um die Sicherheit zu erhöhen, hatte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) kürzlich Kontrollen an deutschen Grenzübergängen während des Turniers angekündigt. Auf die Verkaufszahlen bei den Fan-Tickets reagierte der Fahrgastverband ProBahn erfreut. „Das ist schon ein guter Start. Der größte Teil der Fans wird, wie immer, mit dem Pkw reisen, dazu kommen Reisebusse, gecharterte für Gruppen wie aber auch der Flixbus. In vielen Fällen wird auch das Deutschlandticket genutzt werden“, sagte der ProBahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann den Funke-Zeitungen. Er gehe davon aus, dass die Zahl der verkauften Tickets weiter ansteigen werde. Naumann sagte weiter, er erwarte von der Bahn während des Turniers nicht nur Pünktlichkeit. „Wichtig ist, dass die Deutsche Bahn während der Europameisterschaft mindestens zweisprachig informiert, insbesondere auch in Bezug auf die Auslastung und Alternativen“, so der Fahrgastvertreter. +++