Mann schlägt Fenster im ICE ein und flüchtet während der Fahrt

Kurz vor dem Bahnhof in Fulda

Am späten Abend des 10. Juni kam es zu einem dramatischen Zwischenfall im ICE 272 von Fulda nach Kassel. Gegen 23:00 Uhr schlug ein Mann mit unbekannter Staatsangehörigkeit während der vom Zugpersonal durchgeführten Ticketkontrolle mit einem Notfallhammer das Fenster des Zuges ein. Der Zug befand sich zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Bahnhof in Fulda. Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei in Fulda wollte er sich vermutlich der Kontrolle durch die Polizei entziehen.

Die eingeschlagene Scheibe. Foto: phan nguyen-phi

Der Täter versuchte anschließend, die Tür ebenfalls mit dem Hammer einzuschlagen, schaffte es jedoch nur, ein großes Loch in das Fenster im Wagon 1 des ICEs zu schlagen, das groß genug war, um hindurchzuklettern. Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu. Trotz einer sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung durch die Polizei konnte der Mann nicht gefasst werden. Er flüchtete auf freier Strecke durch die Gleise, wenige hundert Meter vor der Einfahrt in den Bahnhof Fulda. Die Zugbegleiter hatten bereits im Vorfeld einige Informationen über die Person gesammelt und führten eine Personenüberprüfung im Rahmen einer Fahrscheinkontrolle durch. Es stellte sich heraus, dass der Mann ohne gültiges Ticket in den ICE gestiegen war.

Das Zugpersonal betätigte die Notbremse, nachdem das Fenster eingeschlagen wurde. In der Folge hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, und die Feuerwehr die beschädigte Scheibe herausgetrennt und abgeklebt. Anschließend konnten die Passagiere ihre Reise mit einem zur Verfügung gestellten Ersatzzug Richtung Hamburg fortsetzen. Bei dem Vorfall kam niemand zu Schaden. Die Passagiere wurden für die Dauer des Einsatzes vom Zugpersonal verpflegt. Die Polizei sicherte den Tatort und setzte ihre Ermittlungen fort, während der Tatverdächtige weiterhin auf freiem Fuß ist. Laut dem zuständigen Polizeipräsidium Koblenz ist der Tatverdächtige bisher nicht gefasst worden. +++ phan nguyen-phi

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