„Lothar-Mai-Haus“ in Steens setzt auf erneuerbare Energien

Hofbieber. Es begann als Hütte: Bahnmitarbeiter machten Rhön-Urlaub, wohnten in der Lothar-Mai-Hütte im Hofbieberer Ortsteil Steens, deren Namensgeber seinerzeit als Leiter des Bundesbahn-Ausbesserungswerks in Fulda die Rhön schätzen gelernt hatte und das Gebäude Anfang der 50er Jahres errichten ließ.

Doch bereits 1991 erhielt die Hütte durch die neuen Eigentümer, Adolf und Helmut Rabenseifner, ein anderes Gesicht und wurde nach Fertigstellung eines ersten Bauabschnitts im März 1992 der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit der Veränderung einher ging auch eine namentliche Umbenennung in „Lothar-Mai-Haus“. 1999 wurde ein Hotelkomplex mit 30 Zimmern und Suiten harmonisch an den alten Gebäudeteil angebaut. Ein Hallenbad wurde integriert und mit moderner PC-gesteuerter Technik ausgestattet, die bis heute für eine einwandfreie Wasserqualität sorgt. Die Neuzeit des ehemaligen Wanderheims als Hotel begann.

Von Anfang an stand dabei umweltschonende Technik im Vordergrund bei Renovierung, Erweiterung und Verbesserung des Hauses. Hochwertige Vollholzmöbel tragen der Nähe des Hotels zum Biosphärenreservat Rhön Rechnung. Unter der neuen Leitung der Inhaberfamilie Rabenseifner wandelte sich der ehemalige Landgasthof in ein modernes Landhotel mit Biergarten, Terrassencafé und modernen Tagungsräumen.

Im Oktober 2009 schließlich stellte Adolf Rabenseifner, der im April 2012 verstarb, anlässlich der „Europäischen Biomasse-Tage“ sein neuestes, bahnbrechendes Projekt vor. Die bisherige Ölheizung mit einem Jahresverbrauch von annähernd 45000 Litern wurde durch eine Lambdagesteuerte Hackschnitzelanlage der Firma Fröling aus dem österreichischen Grieskirchen ersetzt, die mit Feinstaubkontrolle arbeitet, umweltneutral ist und jährlich etwa 250 Tonnen CO2 spart. Im Jahr benötigt die Heizung rund 600 Kubikmeter Holzreste, die nach Bedarf von der Firma Bio-Wärme Rhön aus dem Hofbieberer Ortsteil Obernüst in Containern geliefert und in ein direkt an die Heizanlage angeschlossenes Lager gefüllt werden.

Neben dem Gedanken des Umweltschutzes tritt das Team um Mit-Inhaberin Ursula Kramer und Betriebsleiter Ülkem Yel auch für Regionalität ein. „Fleisch und Wild, Wurst und Käse, die wir servieren, haben allesamt ihren Ursprung in der Rhön“, sagt Yel, der derzeit neben seiner zeitaufwändigen Tätigkeit noch ein Studium als Restaurantmeister absolviert. Vor allem für Wanderfreunde und andere Freizeitsportler ist das „Lothar-Mai-Haus“ ein Ausflugsziel mit Vorbildcharakter. Radler, Motorradfahrer, Golfer, Segelflieger oder Wintersportler wissen Ambiente und Stil des Hauses sowie den Service der insgesamt 28 Voll- und Teilzeitmitarbeiter zu wissen schätzen.

Seit Februar dieses Jahres zieht es verstärkt Tagungsgäste in die einzigartige Natur der Rhön und ins Lothar-Mai-Haus. Zu diesem Zeitpunkt ist es den Betreibern nämlich gelungen, das idyllische Landhotel mit schnellem Internetzugang auszustatten. Dass sich Mensch und Natur hier im Einklang befinden, beweisen nicht nur die friedlich grasenden Kühe auf den anliegenden Weiden, sondern auch ein Rotmilan-Pärchen, das in der Nähe des Hauses nistet und ab und zu einen neugierigen Blick auf die Gäste riskiert. +++ fuldainfo | lk-bickert