Berlin. FDP-Chef Christian Lindner hat die Ergebnisse des Gipfeltreffens von Politik und Automobilindustrie kritisiert. Vieles sei unbeantwortet geblieben, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es geht um autonomes Fahren, um die Förderung der E-Mobilität – und um den Verbrennungsmotor einer neuen Generation mit synthetischen Kraftstoffen.“ Die Automobilindustrie dürfe nicht das Schicksal der Stahlindustrie haben. Von einem Gipfel zu sprechen, sei „zu viel der Ehre für diese Veranstaltung“.
Von den Bemühungen der Hersteller, den Diesel-Skandal aufzuklären, sei er „nicht beeindruckt“, sagte Lindner. Er wolle sich aber nicht an einem Abgesang beteiligen. „Ich halte die ganze Diesel-Debatte inzwischen für völlig überzogen“, kritisierte der FDP-Chef. „Manche Leute haben ideologische oder ökonomische Interessen daran, unsere Automobilindustrie und den Verbrennungsmotor kleinzumachen. Im Ausland fassen sich die Leute doch an den Kopf, was wir mit unsrer Schlüsselbranche machen.“ Lindner erinnerte daran, dass die Politik den Diesel mit Umwelt-Vorgaben belegt habe, die „schwerstens zu erfüllen“ seien. Daher trage die Politik auch „eine Mitschuld an der Situation, wie wir sie haben“.
Verbraucherschützer wollen von Autobauern rechtsverbindliche Zusagen
Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, fordert von den Autobauern rechtsverbindliche Zusagen. „Was Autofahrer jetzt brauchen sind rechtsverbindliche Garantien der Hersteller für alle negativen Auswirkungen einer Nachrüstung“, sagte er der „Bild“. „Sonst bleibt die Frage offen, wer für spätere Folgeschäden zahlt.“ Müller zeigte sich von den bislang vorliegenden Ergebnissen des Diesel-Gipfels enttäuscht. „Verbraucher hatten sich viel vom Dieselgipfel erhofft: Finanzielle Entschädigungen, rechtsverbindliche Garantien und klare Informationen, wie es weitergeht.“ Stattdessen hätten „die Bundesregierung und die Autobranche jedoch das Treffen vor die Wand gefahren“. +++