Lidl peilt Milliardenumsatz im E-Commerce an

Lidl investiert jetzt massiv in Logistik-Infrastruktur

Lidel

Neckarsulm. Während Aldi in Deutschland Internet zurückhaltend bleibt, hat Konkurrent Lidl weitgehend unbemerkt eine Onlineoffensive gestartet. „Die Relevanz des E-Commerce für Lidl steigt“, sagte Thorsten Reichle, seit Mitte vergangenen Jahres neuer Digitalchef des Unternehmens, dem „Handelsblatt“. „Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind wir, im Vergleich zum Vorjahr, mehr als 50 Prozent gewachsen – und dieses Wachstum wollen wir fortführen.“

Damit dürfte Lidl in diesem Jahr im E-Commerce erstmals die Milliardengrenze beim Umsatz anpeilen. Denn Unternehmenskreisen zufolge hat der Discounter im abgelaufenen Geschäftsjahr im Onlinegeschäft international bereits einen Umsatz von rund 750 Millionen Euro erzielt – trotz eines heftigen personellen und organisatorischen Umbruchs in der Lidl-Digitalabteilung. Im vergangenen Jahr hatte der Digitalchef das Unternehmen verlassen, nachdem Lidl einen geplanten Onlinedienst für Lebensmittel kurz vor dem Start gestoppt und alle Lebensmittel aus dem Webshop genommen hatte.

Stattdessen baut der Discounter jetzt den Onlinehandel mit Reisen, Nonfood-Artikeln oder Blumen massiv aus und eröffnet weitere Webshops in zahlreichen europäischen Ländern. Gerade erst hat Lidl einen Onlineshop in Tschechien eröffnet, der aus dem Stand dreimal so viel Umsatz erzielt hat wie geplant. „Das zeigt die Strahlkraft unserer Marke und welches Startkapital sie für den E-Commerce in neuen Ländern bietet“, so Reichle. Um das Onlinegeschäft weiter ausbauen zu können, investiert Lidl jetzt massiv in Logistik-Infrastruktur und neue Versandlager. Außerdem startet der Discounter zunächst in Österreich eine Smartphone-App, die mit speziellen Rabatten und elektronischen Kassenzetteln die Filialen mit der digitalen Welt verknüpft. In Kürze soll auch eine mobile Bezahlfunktion integriert werden. +++

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