Lehrerverband will zehn Milliarden Euro für Schulsanierungen

Anstatt zu investieren, tritt man derzeit auf die Bremse

Geld

Berlin. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat ein Investitionsprogramm von mindestens zehn Milliarden Euro für die Sanierung von Schulen bundesweit gefordert. „Angesichts des skandalösen Sanierungsstaus an zahlreichen Schulen muss im Koalitionsvertrag unbedingt ein umfassendes Investitionsprogramm für Schulrenovierungen und -sanierungen enthalten sein“, sagte er der „Bild“. Meidinger forderte ein Mindestvolumen von zehn Milliarden Euro für den Zeitraum der nächsten vier Jahre.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hatte die Gesamtkosten für die Instandsetzung maroder Schulen bereits auf 34 Milliarden Euro beziffert. Für die Länder und Kommunen bleibe also bei zehn Milliarden Euro immer noch genügend zu tun, so Meidinger. Der Schulleiter aus Bayern, der derzeit auch noch der Vorsitzende des Deutschen Philologen-Verbandes ist, zeigte sich schockiert über die Bedingungen an zahlreichen deutschen Schulen. „Der Zustand vieler Schulen mit undichten Flachdächern, Mäusen und Ratten in den Versorgungsschächten, untragbaren hygienischen Bedingungen auf den Toiletten, mangelhafter Wärmedämmung und bröckelndem Putz an den Innen- und Außenwänden sowie fehlender regelmäßiger Reinigung ist eine Schande für den Kulturstaat und Hochtechnologiestandort Deutschland“, erklärte Meidinger.

Für die Umsetzung des seit Langem geforderten Digitalpakts forderte Meidinger zusätzlich rund zehn Milliarden Euro von Bund und Ländern. Meidinger kritisierte, dass wegen des bislang hinausgeschobenen Digitalpakts derzeit viele Bundesländer und Kommunen dringend notwendige Investitionen in die Digitalisierung hinausschieben. Deshalb passiere derzeit noch weniger als sonst. „Anstatt zu investieren, tritt man derzeit auf die Bremse. Auch das ist ein Skandal“, erklärte der Pädagoge. +++