Laurinat fordert: „Schlitzerland soll attraktiver für Radfahrer werden“

Radtouristen Stiefmütterlich behandelt

Blick auf Schlitz

Wer sich mit dem Fahrrad durch Schlitz bewegt, sollte sich auf ein Abenteuer einstellen. Das liegt nicht etwa nur an den attraktiven Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, sondern in erster Linie an der für den KFZ-Verkehr gemachten Straßenführung. „Wir haben zwar in der Bahnhofstraße einen so genannten Fahrradweg. Doch dessen Benutzer merken schnell, dass dieser eher ein Alibi und somit unbrauchbar ist. Es reicht nicht, den Bürgersteig mit farbigen Pflastersteinen zu markieren“, stellt Laurinat fest.

„Radfahrer können sich entscheiden, wo es weniger lebensgefährlich ist: auf dem Radweg oder der Straße.“ Kantige Absätze und keine echte Abgrenzung zum Fußweg – da ist man sowohl mit Velo wie auch zu Fuß in Gefahr. Zudem haben Radfahrer zwar Vorfahrt, doch wird diese von auf die Bahnhofstraße auffahrenden Fahrzeugen kaum beachtet. Diese konzentrieren sich zumeist auf den Straßenverkehr. Sportliche Pedalisten und E-Bike Fahrer entscheiden sich deshalb für die Straße. Der Streit mit Autofahrern ist an der Tagesordnung.

„Auch beobachte ich immer wieder Fahrradtouristen, die aus der Innenstadt kommend von der Brauhausstraße auf die Günthergasse abbiegen wollen. Wenn man als Autofahrer auf dieser aber mit 50 Stundenkilometern unterwegs ist, fährt man faktisch zu schnell, um auf einbiegende Fahrzeuge reagieren zu können, da die Straße hier ganz schlecht eingesehen werden kann. Ein einfacher Spiegel oder eine 30er Zone sind hier längst überfällig.“

Schlitz: Radtouristen Stiefmütterlich behandelt

„Es wird zwar über den zunehmenden Autoverkehr gejammert aber dafür, dass die Menschen auf das Fahrrad umsteigen, wurde nie besonders viel getan“, empört sich Jürgen Laurinat. „Jeder Besucher, den wir aufgrund unserer schönen Radwege hierherlocken, fühlt sich auf den Arm genommen, wenn er die Innenstadt erlebt. Und wer glaubt, sich hier ein Rad ausleihen zu können, wird schnell eines Besseren belehrt. Mit dem E-Bike die hügelige Gegend zu erkunden, ist schließlich nicht nur für ältere Menschen eine tolle Sache. Vermietbare und abschließbare Fahrradboxen mit Leihrädern wären hier ein zusätzliches Angebot, dass sich ohne weiteres in das Park & Ride System auf dem Brauerei Gelände integrieren ließe.“

Und tatsächlich – sucht man einen Verleiher im Schlitzerland: Fehlanzeige! „Das würde sich ändern, sollte ich zum Bürgermeister gewählt werden“, gibt sich der Kandidat selbstbewusst. „Und wer durstig durch das Schlitzerland radelt, wird nicht darauf hingewiesen, dass wir an der Hallenburg einen Traum von Biergarten haben. Wir brauchen ein Leitsystem, das ortsunkundige Radfahrer noch besser weg von der Hauptstraße, hin zu den attraktiven Plätzen führt.“ Für Laurinat ist die Fahrrad-Mobilität hoch aufgehängt, denn eng damit verwoben sind die Themen Verkehrsberuhigung und – Sicherheit, Tourismus, Stärkung der hiesigen Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe und damit letztlich auch die Förderung unserer Wirtschaft. +++