Kreis, Gemeinde und Entsorgungsbetriebe suchen Lösung gegen „Fliegenplage“

Erstes gemeinsames Ziel ist ein wirksamer Maßnahmenkatalog

Fliege

Gründau. Die zunehmende Belästigung durch Fliegen in einigen Ortsteilen der Gemeinde Gründau war jetzt das zentrale Thema eines Gesprächstermins im Rathaus. Vertreter des Main-Kinzig-Kreises, des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft und der Geschäftsführung des Entsorgungsunternehmens Veolia Umweltservice West erörterten gemeinsam mit Bürgermeister Gerald Helfrich mögliche Schritte zur wirksamen Bekämpfung der lästigen Insekten.

„Im Sinne der betroffenen Bürgerinnen und Bürger wollen wir baldmöglichst eine gezielte und nachhaltige Lösung für dieses Thema“, fasst die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler das gemeinsame Ziel zusammen. Neben einer sorgfältigen Ursachenforschung gehe es vor allem um sinnvolle und ökologisch vertretbare Gegenmaßnahmen. Dazu sei unter anderem eine präzise Bestandsaufnahme durch die Gemeinde Gründau erforderlich, was sich innerhalb der letzten fünf Jahre in der Kommune verändert hat. Die Teilnehmer waren sich einig, dass dabei alle potenziellen Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen, beispielsweise der wachsende Ortsteil Lieblos, die viehwirtschaftliche Nutzung im Ort sowie umliegende landwirtschaftlich genutzte Flächen, der neue Reiterhof oder die Stoffströme der technisch seit 20 Jahren unverändert betriebenen Kompostierungsanlage.

Parallel haben die Beteiligten bereits erste Schritte eingeleitet. So wurden über den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft entsprechende Proben der Insekten an einen anerkannten Biologen gesandt, um zunächst einmal die zoologischen Hintergründe zu den Plagegeistern zu ermitteln. Das Entsorgungsunternehmen Veolia hat auf der Kompostierungsanlage in Gründau-Lieblos erste Maßnahmen zur Verringerung der Fliegenbelastung umgesetzt.

Als nächster Schritt sollen Fachleute aus dem Bereich der Tierhygiene hinzugezogen werden, um im Auftrag der Gemeinde vor Ort die Hintergründe und Zusammenhänge des Phänomens zu ergründen. Nur auf dieser wissenschaftlichen Basis können nachhaltige Maßnahmen für eine Bekämpfung der Ursachen sowie eine wirksame Durchbrechung der Entwicklungsketten dieser Insekten abgeleitet werden, anstatt lediglich die Symptome zu reduzieren.

In dem rund zweistündigen Termin wurden bereits zahlreiche Hinweise, Fakten, Vermutungen und Eindrücke diskutiert und bewertet. Zudem machten sich die verantwortlichen Personen auch selbst ein Bild von der Situation, um daraus die weiteren Notwendigkeiten abzuleiten. „Wir brauchen fundierte Grundlagen, um am Ende auch einen vernünftigen Maßnahmenkatalog anbieten zu können“, lautet die übereinstimmende Botschaft.

Darüber hinaus haben sich die Gemeinde Gründau, der Main-Kinzig-Kreis und das Entsorgungsunternehmen Veolia auf „eine offene und zuverlässige Informationspolitik“ verständigt. „Wir werden zeitnah über die ersten Ergebnisse und die weiteren konkreten Schritte informieren“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete. Sie wirbt zudem um Verständnis, dass angesichts der vielen Faktoren rund um dieses „biologische Phänomen“ eine Patentlösung nicht in der Schublade liegt.

Auch wenn das Ziel eine langfristige Verbesserung ist, so ist allen Beteiligten bewusst, dass die Zeit drängt. In den kommenden Tagen werden nun im Interesse der Gemeinde Gründau und der betroffenen Bürgerinnen und Bürger alle Kompetenzen, Ressourcen und Netzwerke ausgeschöpft, um schnell handlungsfähig zu sein. „Wir arbeiten parallel an mehreren Strategien, die uns zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll erscheinen, um das Fliegenproblem schnellstmöglich und nachhaltig zu lösen“, so die gemeinsame Erklärung. +++ pm

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