Kramp-Karrenbauer: Dieselskandal beschädigt „Made in Germany“

Grünen-Chef Özdemir: Dobrindt mitschuldig am Dieselskandal

Saarbrücken. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wirft der deutschen Autoindustrie vor, das weltweit geachtete Gütesiegel „Made in Germany“ durch die Unregelmäßigkeiten beim Diesel beschädigt zu haben. „Das droht jetzt zu kippen“, sagte Kramp-Karrenbauer der „Saarbrücker Zeitung“. „Made in Germany“ habe bisher als Garant für besondere Qualität, gute Technologie und Verlässlichkeit gestanden. Folge der Verfehlungen der Autohersteller dürften jetzt nicht Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Deutschland sein. Solche Verbote erhöhten den Druck auf die Arbeitsplätze in der Autoindustrie in nicht vorhersehbarem Maße und kämen einer „Enteignung der Autofahrer“ gleich. Die Autoindustrie müsse als Beitrag zum Dieselgipfel am Mittwoch in Berlin die kostenlose Nachrüstung von Dieselfahrzeugen anbieten. „Die Hersteller sind am Zug, nicht die Kunden“, sagte Kramp-Karrenbauer, die selbst am Gipfel teilnimmt.

Grünen-Chef Özdemir: Dobrindt mitschuldig am Dieselskandal

Grünen-Chef Cem Özdemir hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Mitschuld am Dieselskandal gegeben. „Fahrverbotsminister Dobrindt sollte nicht nur von der `verdammten Verantwortung` der Autoindustrie sprechen, sondern auch von seiner eigenen“, sagte Özdemir der „Rheinischen Post“. „Seine Bilanz ist verheerend: In der Verkehrspolitik haben wir vier verlorene Jahre erlebt.“ Dobrindt habe „zugesehen, wie die Leitindustrie der deutschen Wirtschaft ins Wanken gerät, und er hat durch seine Untätigkeit Hunderttausende Jobs in Gefahr gebracht“, so der Grünen-Spitzenkandidat. „Der Autogipfel darf kein Showgipfel werden.“ Die Automobilindustrie müsse überprüfbar, wirksam und schnell die Stickoxid-Emissionen deutlich reduzieren. Die Regierung müsse außerdem auf eine echte Nachrüstung der Motoren-Hardware bestehen, sagte der Grünen-Chef. +++

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