Klotzsche neuer FDP-Kreisvorsitzender

Fulda. Den bundesweiten Aufschwung, den die Liberalen nach den Landtagswahlen in Hamburg, Bremen und ihrem Berliner Bundesparteitag erlebten, kennzeichnete auch die jüngste Kreismitgliederversammlung in Künzell. Hier ging eine liberale Epoche zu Ende. Nach knapp 20 Jahren gab der hessische Landtagsabgeordnete Jürgen Lenders den Kreisvorsitz der FDP Fulda ab.

Den Staffelstab übergab die Versammlung an den Vorsitzenden ihrer Kreistagsfraktion: Einstimmig wurde Mario Klotzsche (Flieden) zum neuen Kreisvorsitzenden der Freien Demokraten gewählt. Der Gersfelder Ortsvorsitzende Christoph Kammerdiener erhielt aus den Händen der hessischen Generalsekretärin Bettina Stark-Watzinger für mehr als 40 Jahre Parteizugehörigkeit die Theodor-Heuss-Medaillie. Während Lenders und Stark-Watzinger die liberale Ära der letzten Jahrzehnte unter Lenders in Fulda noch einmal Revue passierten, skizzierte Klotzsche die aktuelle Entwicklung. Insbesondere hob er hervor, dass es die FDP-Kreistagsfraktion in den letzten Jahren war, die wiederholt unnötige und überflüssige finanzielle Risiken bei den Investitionen der RhönEnergie (der früheren ÜWAG) anprangerte, die allerdings bei der Mehrheitsfraktion auf taube Ohren stießen. Statt dessen werde den Parlamentariern Sand in die Augen gestreut, in dem man trotz Verlusten Rücklagen auflöst um Dividenden auszahlen zu könnne. Doch damit ist bald Schluss, ist sich Klotzsche sicher.

Generell sei die völlig planlose Energiewende mit ihrem EEG-Gesetz und dessen Lizenz zum Gelddrucken für unsinnige Investitionen ein Einschnitt gewesen, der den Bürgern und der Wirtschaft in Deutschland auf Jahrzehnte Kosten aufbürdet ohne die versprochenen Klimaziele erreichen zu können. Hier sei auch die ehemalige Bundestags-FDP in der Vergangenheit nicht schuldlos gewesen. Doch anders, als andere Parteien haben die Freien Demokraten erkannt, dass man auf dem falschen Weg war. Die FDP sei daher auch strikt gegen die SuedLink-Trasse, da sie nicht gebraucht werde, da die ganze Windrad-Hysterie niemanden helfe, am wenigstem dem Klima. Statt Wälder zu betonieren, Vögel zu schreddern, Landschaftsbilder zu verhunzen und als Krönung nun noch gewaltige Stromtrassen dem Bürger vor die Häuser zu bauen, sei ein Umsteuern dieser verfehlten Politik erforderlich, so Klotzsche. Derzeit seien neben der FDP nur die entsprechenden Bürgerinitiativen bereit, dieses bürger- und wirtschaftsfeindliche Handeln zu beenden. Neben der Energiepolitik war es die Bildung, die den Freien Demokraten in Künzell wichtig war.

Kommunen wolle man als Bildungsorte begreifen und dies sei sehr viel mehr als Schulen, so Klotzsche. Gerne wolle man sich am Humboldt´schen Bildungsverständnis orientieren. Denn nur Bildung befähige Kinder, Jugendliche und später erwachsene Menschen zur Freiheit, Teilhabe, zum Übernehmen von Verantwortung, aber auch zum Erleben von Glück. Humboldt wollte selbstbestimmte Menschen, die dann auch Weltbürger würden. Humboldt selbst sei hierfür das beste Beispiel. Und in unserer globalisierten Welt mit der Aufgabe sich um die Lösung von Flüchtlingswellen zu kümmern, sei der aufgeklärte Mensch die Grundvoraussetzung. Nur Bildung, so der neue Vorsitzende, ermögliche Chancen-Gleichheit, Sozialverhalten, kulturelle und musische Entfaltung, sowie die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Kompetenzen, inklusive Sprache und Kommunikation. Dieser Aufgabe wollen sich die Liberalen nun verstärkt vor Ort widmen und die Menschen mitnehmen. Und dass es wieder aufwärts geht, belegen Neueintritte in die FDP, die in Künzell erfolgten.

Der neue FDP-Kreisvorstand Fulda: Vorsitzender: Mario Klotzsche (Flieden) stv. Kreisvorsitzende: Sibylle Herbert (Fulda), Günter Wolf (Hünfeld) und Jörg Witzel (Tann). Schatzmeister: Albin Galandt (Bad Salzschlirf) Europabeauftragter und Pressesprecher: Peter Wolff (Fulda). Als Beisitzer wurden gewählt: Jörg Clar (Hofbieber), Jürgen Plappert (Künzell), Klaus von Rhein (Fulda), Philipp Kratzer (Künzell), Martin Gerlach (Burghaun), Prof. Dr. Wolfgang Huhmann (Künzell), Gerhard Möller-Berlitz (Fulda), Matthias Hansen und Michael Grosch (beide Fulda), Hans Madelung (Bad Salzschlirf) und Kevin Katzer (Neuhof). Internetbeauftragter ist Helge Mühr (Fulda). +++ fuldainfo

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