Klangvoll ins Wochenende: Samstägliche Orgel-Maatineen im Fuldaer Dom

Mit Orgelklängen stimmungsvoll ins Wochenende starten? Das Bistum Fulda lädt wieder an zahlreichen Samstagen zu halbstündigen Orgelkonzerten ein – mitten am Tag. Das ungewöhnliche Kultur-Angebot im barocken Ambiente des Hohen Doms zu Fulda hat viele Freunde aus nah und fern. Erneut konnte der Organisator hochkarätige Organisten engagieren. Am kommenden Samstag, den 7. Mai, um 12:05 Uhr, geht es los.

Die Fuldaer Orgelmatineen gibt es bereits seit 1998. „Von Anfang an hat dieses Angebot sein Publikum gefunden“, berichtet Fuldas Domorganist, Prof. Hans-Jürgen Kaiser, der Initiator der Reihe. „Immer wieder aufs Neue beobachten wir bei unseren Matineen, dass auch viele Menschen in den Dom kommen und der Musik lauschen, die nicht regelmäßig in die Kirche gehen und vielleicht noch nie ein großes Orgelkonzert besucht haben. Mit unseren Matineen schaffen wir die Möglichkeit die Samstagsroutine mit einer halben Stunde Musikgenuss zu bereichern.“
Für Kaiser sind die Matineen ein Angebot ohne Berührungsängste, auf das man sich neugierig einlässt. „Viele Zuhörer sind samstags sowieso in der Stadt unterwegs und nehmen sich die Zeit für die Matinee im Dom – oft mit Einkaufstaschen oder Fotoausrüstung. Die Matineen sind eben keine großen Konzerte. Die Besucher tauchen einfach einmal für eine kurze Auszeit in eine andere Welt ein und lassen sich von den Orgel-Klängen inspirieren. So haben die Fuldaer Matineen schon viele Menschen zwanglos an die Orgelmusik herangeführt – nicht zuletzt wegen der ausführlich kommentierten Programme.“

Bis zum Jahresende 26 Termine

Die am 7. Mai beginnende diesjährige Auflage der Orgelmatineen reicht bis weit in die Adventszeit. Bis zum 17. Dezember finden an nahezu jedem Samstag eine Matinee statt. Ausnahme sind die Hochsommer-Wochen im August, weil in der Zeit die Reihe „Internationaler Orgelsommer im Fuldaer Dom“ ansteht (s. Infokasten).Wieder habe man hervorragende Interpreten gewinnen können, darunter etliche in Orgelkreisen sehr bekannte Künstler, unterstreicht Prof. Kaiser. „Viele meiner Organisten-Kollegen reizt gerade dieses ungezwungene Format. Dafür nehmen sie zum Teil eine weite Anreise auf sich.“ Ohnehin hätten die große Domorgel und die gute Akustik der Fuldaer Kathedralkirche in Fachkreisen einen herausragenden Ruf. Da komme man gerne in die Domstadt.

Auftakt mit Bach und Guilmant am kommenden Samstag

Die Eröffnungsmatinee der Saison 2022 im Fuldaer Dom am 7. Mai gestaltet ein gern gesehener Gast: Dr. Franz Hauk aus Ingolstadt präsentiert ein ganz klassisches Programm. Als Rahmen dient das große Präludium und am Ende die Fuge in Es-Dur aus dem dritten Teil der „Klavierübung“, eines der festlichsten und strahlendsten Orgelstücke überhaupt. Eingeschoben sind nicht wie im Original sehr viele Choralbearbeitungen, sondern nur das freundliche „Schmücke dich, o liebe Seele“. Im zweiten Teil erklingt mit einem Satz aus der Sonate A-Dur das Werk eines Großmeisters französischer Orgelmusik Alexandre Guilmant. Die Matinee beginnt im Anschluss an die Diakonieweihe gegen 12:05 Uhr. Die weiteren Matinee-Termine im Mai bestreiten Christian-Markus Raiser, Karlsruhe (14. 5.), Balthasar Baumgartner, Osnabrück (21. 5.), sowie Christian Bischof, München (28. 5.).

Gleich nach dem Mittagsgeläut

Oft werden die Veranstalter auf die ungewöhnliche Anfangszeit um 12:05 Uhr angesprochen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Um Punkt 12:00 Uhr beginnt das den Fuldaern vertraute tägliche Mittagsgeläut des Doms. Es nimmt die in den Dom eintretenden Matinee-Besucher in Empfang. Sind dann die Domglocken nach ein paar Minuten verklungen, setzt in der Kirche die Orgel ein. Eine wirkungsvolle Dramaturgie. Für die Matineen wird ein Kostenbeitrag in Höhe von fünf Euro erhoben (ermäßigt 3 Euro). Alle Termine sowie weitere Informationen zu Programm und Interpreten unter www.orgelmusik.bistum-fulda.de. +++ pm