Keine Trendmesse Fulda im Frühjahr 2023

Im März 2023 hätte der Neustart der Trendmesse Fulda sein sollen. Jetzt wird die Messe abgesagt: „Es ist leider unmöglich, diese Messe wirtschaftlich durchzuführen“, sagt Geschäftsführer Stephan Drescher. Gleichzeitig kündigt er gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft Fulda und deren Geschäftsführerin Gabriele Leipold an: Es wird eine Ersatz-Veranstaltung geben.

„Die Zahlen lassen uns keine Wahl. Es ist leider absolut eindeutig“, sagt Stephan Drescher, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft. „Wir haben zu wenige Aussteller. In den Jahren vor Corona hatte die Trendmesse Fulda rund 300 Aussteller. Wir bräuchten nun mindestens 200 Aussteller, um als Veranstalter nicht rote Zahlen zu schreiben. Angemeldet sind aktuell genau 70 Aussteller. Und das, obwohl wir zu nahezu allen früheren Ausstellern bereits Kontakt aufgenommen hatten. Aber viele haben direkt abgesagt. Leider können wir keine schlagartige Trendwende erwarten.“ Hinzu kommt: Energiekosten und Inflation machen auch für die Messegesellschaft die Kalkulation derzeit sehr schwierig. „Wir haben lange beraten, auch mit der Kreishandwerkerschaft, dem Träger der Messe“, berichtet Drescher. „Es hilft nichts: Wir sagen ab. Uns allen fällt das schwer, denn wir sind Messe-Macher, wir wollen Messen machen, nicht absagen. Aber besser, wir stoppen jetzt. Das ist fairer für alle Beteiligten.“

Im März 2019 hat die Trendmesse zuletzt stattgefunden. 2020 wurde sie abgesagt, nur wenige Tage vor der Eröffnung – damals wegen erster Corona-Fälle im Kreis Fulda. Im März 2022 hätte es eigentlich weitergehen sollen, doch die unklare Lage im zweiten Corona-Winter sorgte da erneut für eine Absage. 2023 wollten die Veranstalter nun endlich weitermachen. Und sehen sich von einer neuen Krise ausgebremst. „Die Ausstellerinnen und Aussteller haben ganz andere Sorgen und Probleme, das hören wir derzeit in fast jedem Gespräch“, berichtet Stephan Drescher. „Krieg, Energiepreise, Liefer-Engpässe und auch der Fachkräftemangel: Viele sind gerade so unter Druck, dass eine Messe für sie überhaupt nicht in Frage kommt. Das verstehen wir natürlich, wir sind ja selbst als Mittelständler mit ganz ähnlichen Themen konfrontiert. Aber ohne Aussteller keine Messe.“ Auch für die Besucherinnen und Besucher wäre eine stark geschrumpfte Trendmesse nichts Erfreuliches gewesen, weiß Drescher. „Wir hätten den Menschen einfach nicht das bieten können, was sie von früher gewohnt sind. Das führt zu Frustration und Enttäuschung – und das schadet am Ende allen. Eine Messe muss Spaß machen!“

Gabriele Leipold, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, findet die Absage „sehr schade, aber auch sehr nachvollziehbar. Angesichts dieser Zahlen kann es einfach nicht funktionieren.“ Für die Kreishandwerkerschaft als Träger war die Trendmesse bisher immer ein wichtiger Termin, um sich zu präsentieren und Nachwuchs für die Handwerksberufe zu werben. Diesen Ansatz wird die Kreishandwerkerschaft auch trotz der Absage weiterverfolgen. Gemeinsam mit Messe-Chef Stephan Drescher und seinem Team werden bereits neue Pläne entwickelt. „Wir haben Ideen für ein Ersatz-Projekt und führen dafür auch schon Gespräche“, sagt Leipold. „Noch ist es nicht ganz spruchreif. Aber wir sind optimistisch!“ +++ pm