Jusos: Gabriel soll an Steinmeier als Bundespräsidenten-Kandidat festhalten

Schulz hält Gabriel als Kanzlerkandidat für geeignet

Schloss Bellevue

Berlin. Kurz vor dem Spitzentreffen im Kanzleramt zur Bundespräsidentschaftssuche drängen die Jusos den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, auf einer Kandidatur von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu beharren: „Frank-Walter Steinmeier wäre ein guter Präsident. Wir sollten das jetzt durchziehen“, sagte die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann der „Bild am Sonntag“. Steinmeier findet auch große Unterstützung in der Bevölkerung.

Nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag von „BamS“ glauben 62 Prozent der Bundesbürger, dass Steinmeier ein guter Bundespräsident wäre. Lediglich 24 Prozent finden das nicht. Die CSU erhöht unterdessen den Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach einem eigenen Bundespräsidentschaftskandidaten, falls die SPD an Steinmeier festhalte. Ein Seehofer-Vertrauter brachte die Verteidigungsministerin ins Spiel: „Wir würden für Ursula von der Leyen diszipliniert stimmen.“ Der Zeitung zufolge wollte Merkel Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann für das Amt gewinnen. Dieser sei auch zur Kandidatur bereit gewesen, doch die CSU habe dies verhindert. Ein grüner Spitzenpolitiker sagte der Zeitung: „Seehofer hat Kretschmann den Stecker gezogen.“ Laut Zeitung hat die CSU-Spitze um Parteichef Horst Seehofer in einer Telefonkonferenz am Mittwoch einstimmig entschieden, keinen grünen Kandidaten für das Bundespräsidentenamt zu unterstützen. Eher werde man Steinmeier wählen als Kretschmann, hieß es.

Schulz hält Gabriel als Kanzlerkandidat für geeignet

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hält den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel für sehr geeignet als Kanzlerkandidat. „Ganz sicher wäre Gabriel ein guter Kandidat und Kanzler“, sagte Schulz der „BamS“. Ein erfolgreicher SPD-Kanzlerkandidat muss laut Schulz zwei Dinge mitbringen: „Er muss die SPD einen können und den Anspruch erheben, dass wir das Land führen wollen.“ Schulz wird selbst als möglicher SPD-Kanzlerkandidat gehandelt. Er werde „zu gegebener Zeit“ erklären, ob er im Januar erneut für das Amt des EU-Parlamentspräsidenten kandidieren werde, so Schulz. Als Argument für eine weitere Amtszeit führte Schulz die Krise der EU an: „Fakt ist: Wir stehen in der EU mit dem Rücken zur Wand. Da ist Stabilität an der Spitze der EU-Institutionen eine vernünftige Sache.“ +++

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