Julvisor verzauberte mit skandinavischer Weihnachtsmusik

Wir erleben nordische Weihnachtsmusik in nordischen Temperaturen

Benefiz-Weihnachtskonzert "Julvisor". Foto: Martin Hoogen

Am Vorabend zum 1. Advent erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer beim Benefizkonzert des Hospiz-Fördervereins Fulda in der Fuldaer Heilig Geist Kirche populäre skandinavische Weihnachtslieder, teilweise frei oder neu interpretiert und doch ganz identisch in der Tradition einer besonderen Zeit, nämlich der Weihnachtszeit. Christina Lutter (Gesang, Geige, Tin Whistle), Guido Richarts (Gesang, Kontrabass, Bodhrán, mittelalterliche Drehleier), Krishn Kypke (Gitarre, indische Sitar), Matthias Strauch (Saxophon, Klarinette, Flöten, Piano) und Michael Gramm (Percussion, Flügelhorn) erzeugten mit ihren Instrumenten berührende Momente und beeindruckten mit an Folk Musik erinnernden skandinavischen Musik.

Im Gesang und im Spiel ließen die Musiker Wichtel und Trolle lebendig werden, würdigten aber auch den Heiligen Stefan und vor allem die Heilige Lucia, die schwedische Lichtfee. Und so erhielt gleich zu Beginn die christlich traditionelle Weihnachtsbotschaft eine weitere Komponente, spielt doch die Hoffnung auf das Licht in den dunklen Winternächten der Nordhalbkugel eine große Rolle.  Passend zur Adventszeit, die Zeit des Wartens, durfte die norwegische Fassung des aus Österreich stammenden Liedes „Maria durch den Dornwald ging“ nicht fehlen. Auch wenn die skandinavische Sprache der Lieder aus Island, Schweden und Norwegen zum größten Teil für die Zuhörer neu war, erreichte das Arrangement und die Interpretation der Melodien die gleichen Emotionen und Gefühle, die Weihnachtslieder in allen Ländern auslösen. So beeindruckte das Lied „Jul, Jul, stralande Jul“ (Weihnachten, strahlende Zeit) zusätzlich durch das Einsetzen des handgedrehten Ton-Schlagwerkes Udu–Drum. Oder an einer anderen Stelle das mit „20 Saiten“ ausgestattete Instrument Sitar und die mittelalterliche Drehleier.

Bezaubernde Gesänge, wie zum Beispiel das Lied aus Island „Halleluja, in Bethlehem ist uns ein Kind geboren“ ergänzten immer wieder die melancholische Atmosphäre. Darüber hinaus erfreuten sich die Zuhörer an einer lebendigen und mitreißenden Moderation, die die Inhalte der Lieder erklärte, sowie an kleinen Geschichten, die dem skandinavischen Humor Raum gaben. Die fünf Musiker schließen sich nun seit mittlerweile 12 Jahren immer zur Weihnachtszeit zur Band „Julvisor“ zusammen und gehen auf Konzertreise. Dem diesjährigen Titel des Programms „Midt i den kalde vinter“, zu Deutsch „mitten im kalten Winter“ wurde in der Kirche voll entsprochen, war doch die Heizung in der Heilig Geist Kirche in Streik gegangen. Michael Brand MdB, Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins, der anfänglich die Begrüßung übernommen hatte und den Sponsoren, die es durch ihre Spende möglich machten, dass die Eintrittsgelder in die hospizliche Arbeit fließen, kommentierte die Kälte so: „Wir erleben nordische Weihnachtsmusik in nordischen Temperaturen“. Die Konzertgäste dankten der Band mit stehendem Applaus. +++ pm