Jubiläum der Klinikseelsorge: 45 Jahre Ökumenischer Besucherkreis

Mitmenschlichkeit im Klinikum Fulda

Damen des Ökumenischen Besucherkreises zusammen mit Vorstandsprecher des Klinikums Fulda Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Diakon Martin Brenzel, Pfarrer Holger Grewe und Pfarrer Peter Bierschenk. Foto: Mayleen Zentgraf, Klinikum Fulda

Den Patientinnen und Patienten Zeit schenken, ihnen zuhören, Trost spenden und Unterstützung anbieten: Seit 45 Jahren engagiert sich der Ökumenische Besucherkreis am Klinikum Fulda ehrenamtlich. Nun wurde das 45-jährige Jubiläum im Rahmen eines Ökumenischen Gottesdienstes in der Kapelle des Klinikums Fulda und eines anschließenden Empfangs gefeiert.

„Die Damen des Ökumenischen Besucherkreises leisten seit nunmehr 45 Jahren einen hervorragenden Dienst am Menschen, nämlich an den Patientinnen und Patienten des Klinikums Fulda – und das ehrenamtlich. Damit geben Sie ein außerordentliches Beispiel für Mitmenschlichkeit“, bedankte sich Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstandssprecher des Klinikums Fulda, im Rahmen des Empfangs – auch im Namen seines Vorstandskollegen Burkhard Bingel – bei den Mitgliedern. Begleitet wurde die Feier vom ehemaligen Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, Pfarrerin Birgit Inerle (Leiterin der Sonderseelsorge) als Vertreterin der evangelischen Kirche, Regina Gries als Vertreterin der evangelischen und katholischen Klinikseelsorge, Brigitte Roth als Vertreterin des Ökumenischen Besucherkreises sowie den beiden Leitern des Besucherkreises, Martin Brenzel und Holger Grewe

Die Anfänge des Besucherkreises

Im Jahre 1978 wurde der Ökumenische Besucherkreis durch Dekan Schnath in Absprache mit den damaligen Klinikseelsorgern des Klinikums Fulda, Pater Flavian, Gemeindereferentin Johanna Selig und Pfarrerin Sonja Panhoff, ins Leben gerufen. Seitdem leisten die Mitglieder des Besucherkreises ihren wertvollen Dienst im Klinikum. „Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie regelmäßig für unsere Patientinnen und Patienten da sind. Die segensreiche Tätigkeit des Ökumenischen Besucherkreis war über all die Jahre nur möglich, weil Sie, die Mitglieder, engagiert und zuverlässig da gewesen sind“. Menzel ergänzt: Ich weiß, dass Sie vieles sehen und hören, was Sie dann selbst anschließend für sich verarbeiten müssen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass Ihre Art, Trost zu spenden und für ihre Mitmenschen da zu sein, auch für Sie eine persönliche Bereicherung darstellt im Bewusstsein, wahre Nächstenliebe gelebt zu haben. Im Namen des Klinikums danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre Arbeit.“

Neben den ehrenamtlich tätigen Damen des Kreises galt sein Dank insbesondere den beiden Leitern, den Klinikseelsorgern Holger Grewe und Martin Brenzel. „Der Ökumenische Besucherkreis vermittelt Geborgenheit, die gerade in einem Haus unserer Größe nicht unmittelbar erwartet wird. Die Bürgerinnen und Bürger der Region erhalten im Klinikum das Gefühl sich sicher zu fühlen, dass sich jemand um sie kümmert, sich sie sorgt und dass ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden“, führte Dr. Menzel weiter aus. Der Ökumenische Besucherkreis war auch immer eine Brücke zwischen der Seelsorge und den Patientinnen und Patienten.

Aufgaben des Ökumenischen Besucherkreises

Jeden Mittwoch kommen die Damen des Ökumenischen Besuchskreises ins Klinikum. Der Kreis dient der Entlastung sowie Ergänzung der Klinikseelsorge und hat es sich zur Aufgabe gemacht, für kranke Menschen in sozialer und seelsorgerlicher Weise da zu sein. Frauen beider Konfessionen haben es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, die Patienten und Patientinnen auf den Stationen zu besuchen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ihnen zu zuhören, da zu sein. Alle Begegnungen und Gespräche werden vertraulich behandelt, die Damen unterliegen der Schweigepflicht. Wenn keine Angehörigen vor Ort sind, bieten sie auch praktische Hilfen an.

Zu den Schwerpunkten des Kreises zählt die Kontaktaufnahme zu schwerkranken Patienten, besonders zu Langzeitpatienten, Alleinstehenden, Auswärtigen sowie Patienten mit wenig oder keinem Besuch. Neben der medizinischen Versorgung eines Patienten sind für die Genesung auch aufmunternde Gespräche, tröstende Worte oder einfach das Zuhören von großer Bedeutung. Dabei gelten Schweigepflicht und Datenschutz als ein fester Grundsatz. Auch Schulungen, insbesondere in der Gesprächsführung, Seminare für Besuchsdienste und Fortbildungsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen, gehören mit zu den Aufgaben des Kreises. +++ pm