Jahreshauptversammlung des Arbeitgeberverbandes Osthessen

Fulda. „Mobilität als Wettbewerbsfaktor – der Flughafen Frankfurt bewegt“ – unter diesem Motto stand die 66. Jahreshauptversammlung des Arbeitgeberverbandes Osthessen. Gastreferent war der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, der vor 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik über Herausforderungen und Zukunftsvisionen des Frankfurter Flughafens berichtete.

Im Vorfeld hatte Bernhard Juchheim als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Osthessen betont, dass es auf den Verkehrswegen immer enger werde. „Lange Wege, unnötige Stauzeiten und marode Straßen schaffen Ärger.“ Diese infrastrukturellen Mängel könnten den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden: „Es ist schwierig, wirtschaftliche Interessen in Einklang mit bürgerschaftlichem Engagement zu bringen. Einerseits sind wir an einer wachsenden Mobilität interessiert, andererseits wird gegen einen Ausbau von Straßen demonstriert.“ Für Juchheim steht fest: „Nur in einer wachsenden Volkswirtschaft können Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.“

Dass der Wohlstand in Deutschland „nicht gottgegeben“ sei, betonte Dr. Stefan Schulte und knüpfte damit an die Ausführungen seines Vorredners an. Auch der hohe Stellenwert des Frankfurter Flughafens als „Deutschlands Tor in die Welt“ mit 58 Millionen Passagieren pro Jahr sei nicht selbstverständlich: „Der Frankfurter Flughafen muss wettbewerbsfähig bleiben, damit ein Passagier nicht erst nach Dubai fliegen muss, um weltweite Metropolen zu erreichen. Wir müssen uns stetig weiterentwickeln, unseren Blick auf internationale Entwicklungen richten und natürlich den steigenden Ansprüchen unserer Kunden gerecht werden.“ Beispielhaft nannte er eine bessere Orientierung auf dem Flughafengelände, mehr Spielflächen für Kinder, einen Ausbau der Einkauf-Erlebniswelt und unbegrenzt kostenloses W-Lan. Um im Wettbewerb mit anderen großen europäischen Flughäfen zu bestehen und der wachsenden Anzahl an Fluggästen gerecht zu werden – die Bundesregierung prognostizierte in einer Studie ein Wachstum des Luftverkehrs von 60 Prozent bis zum Jahr 2030 – benötige der Frankfurter Flughafen weitere Gebäudepositionen. Daher sei der Bau eines dritten Terminals unumgänglich und eine „Visitenkarte für die Region“.

In der verbandsinternen Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes wurden die aktuellen Herausforderungen der Unternehmen erörtert. „Eines der größten Probleme für Unternehmen ist der stetig wachsende Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Verschärft wird diese Entwicklung durch die Rente mit 63“, erklärte Manfred Baumann. Der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes appellierte an die anwesenden Unternehmer, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren, um sich langfristig die Fachkräfte von morgen zu sichern. Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, unterstützt der Arbeitgeberverband erfolgreiche Projekte wie den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft und das Netzwerk Schulen. Derzeit sind 250 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Handel und Soziales im Arbeitgeberverband Osthessen organisiert. Aktuelle Themen, mit denen sich die Mitarbeiter an den Verband wenden, sind die gesetzlichen Neuregelungen zum Mindestlohn, die Rente mit 63 und die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. +++ fuldainfo