Inflationsrate in Hessen – Zweiter Monat in Folge bei 0,8 Prozent

Haushaltsenergie und Kraftstoffe günstiger

Hessen

Wiesbaden. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen stieg im November 2016 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits im Oktober hatte die Inflationsrate bei 0,8 Prozent gelegen und ist laut Hessischem Statistischen Landesamt im November erstmalig seit fünf Monaten nicht weiter gestiegen. Insbesondere die im Jahresvergleich günstigere Energie dämpfte die Teuerung im November. Der Trend steigender Wohnungsmieten setzte sich dagegen fort. Im Vergleich zum Oktober 2016 blieb das Verbraucherpreisniveau im November unverändert. Niedrigere Preise für Heizöl, Diesel und Benzin kompensierten die im Vergleich zum Vormonat höheren Preise für Mieten, Molkereiprodukte und Eier sowie Gemüse.

Preise für Energie

Die Preise für Energie sind im November um 2,0 Prozent gegenüber Oktober gesunken. Damit haben sie die Anstiege des Vormonats kompensiert und liegen wieder auf nahezu dem gleichen Niveau wie im September. Nahezu alle wichtigen Energiearten wurden im Vergleich zum Oktober günstiger: Heizöl (minus 6,0 Prozent), Diesel (minus 3,9 Prozent), Benzin (minus 3,8 Prozent), Gas (minus 0,8 Prozent), Strom (minus 0,3 Prozent) und die Umlage für den Betrieb einer Zentralheizung (minus 0,2 Prozent). Lediglich Autogas wurde 0,9 Prozent teurer. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat mussten Verbraucherinnen und Verbraucher weniger für Energie bezahlen (minus 3,9 Prozent). Hier verbilligten sich alle Energiearten: Heizöl (minus 8,0 Prozent), Gas (minus 7,7 Prozent), Umlage für den Betrieb einer Zentralheizung (minus 7,1 Prozent), Autogas (minus 5,9 Prozent), Diesel (minus 4,1 Prozent), Benzin (minus 2,9 Prozent) und Strom (minus 0,1 Prozent). Die ohne Energie berechnete Inflationsrate lag in Hessen im November 2016 bei 1,4 Prozent, nach 1,1 Prozent im Oktober und 1,2 Prozent im September.

Nahrungsmittelpreise

Das Niveau der Nahrungsmittelpreise ist im November gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent gestiegen. Teurer wurden Molkereiprodukte und Eier (plus 5,5 Prozent), darunter insbesondere H-Milch (plus 23,8 Prozent), Quark (plus 17,2 Prozent) und Sahne (plus 13,1 Prozent). Auch für Gemüse (plus 4,2 Prozent), Speisefette und -öle (plus 0,9 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 0,9 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 0,5 Prozent) zahlten Verbraucherinnen und Verbraucher mehr. Günstiger wurden hingegen Fisch und Fischwaren (minus 1,6 Prozent) sowie Obst (minus 1,0 Prozent). Auch gegenüber November 2015 wurden Nahrungsmittel 1,4 Prozent teurer. Während die Preise für Obst zum Vorjahr unverändert blieben, mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im November 2016 für Speisefette und -öle (plus 11,8 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 1,8 Prozent), Gemüse (plus 1,4 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (plus 0,1 Prozent) tiefer in die Tasche greifen. Fische und Fischwaren wurden hingegen 0,4 Prozent günstiger. Ein deutlicher Anstieg der Preise ist auch im Vorjahresvergleich in der Produktgruppe „Molkereiprodukte und Eier“ (plus 2,3 Prozent) zu beobachten. So waren Eier (plus 9,0 Prozent), H-Milch (plus 3,4 Prozent), Quark (plus 2,5 Prozent) und Sahne (plus 1,2 Prozent) teurer als vor einem Jahr.

Preise von langlebigen Gebrauchsgütern

Die Preise langlebiger Gebrauchsgüter lagen im November 2016 um 0,2 Prozent über dem Niveau von Oktober 2016 und 0,7 Prozent über dem Niveau von November 2015. Bei langlebigen Gebrauchsgütern handelt es sich um eine große und heterogene Produktgruppe mit einem Anteil von 8 Prozent am Warenkorb privater Haushalte. Bei den einzelnen Produkten dieser Gruppe waren starke Unterschiede der Preisentwicklungen zu erkennen. Wie in den Vormonaten verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr beispielsweise Kraftfahrzeuge (plus 1,7 Prozent). Preisrückgänge gegenüber dem Oktober 2015 waren bei Festnetz- und Mobiltelefonen (minus 5,1 Prozent und minus 1,3 Prozent) sowie bei Produkten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik zu beobachten, wie beispielsweise bei SAT-Anlagen (minus 6,1 Prozent), Heimkino-Anlagen (minus 6,0 Prozent) und Fernsehgeräten (minus 5,9 Prozent). Teurer wurden hier beispielsweise Digital-Kameras (plus 10,4 Prozent).

Preise für Dienstleistungen

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verbilligten sich im November 2016 um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wurden jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent teurer. Teurer im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden beispielsweise die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen (plus 3,3 Prozent), Kulturdienstleistungen (plus 2,6 Prozent), Verbundfahrkarten (plus 1,9 Prozent) sowie Speisen und Getränke, die von Gaststätten und anderen Verpflegungsdienstleistern angeboten wurden (plus 1,4 Prozent). Auch für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (plus 2,8 Prozent) und für Gesundheitsdienstleistungen zum Beispiel für stationäre Gesundheitsdienstleistungen (plus 2,8 Prozent) oder zahnärztliche Dienstleistungen (plus 1,9 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Preise zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken hingegen die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen um 1,3 Prozent. Billiger wurden im Jahresvergleich ebenso Pauschalreisen (minus 4,1 Prozent). Wohnungsmieten lagen im November um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch im Vergleich zum Oktober 2016 mussten Mieterinnen und Mieter 0,5 Prozent mehr bezahlen. +++