IHK Fulda lud zum Jahresempfang

Dr. Rüdiger Grube: „Die Digitalisierung bestimmt unser Leben!“

Dr. Rüdiger Grube

Fulda. Am Freitagabend hatte die Industrie- und Handelskammer Fulda – kurz: IHK Fulda – zu ihrem traditionellen Jahresempfang geladen. Zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, wohnten dem Empfang im Fuldaer Schlosstheater bei. Als Hauptredner konnte die IHK Fulda in diesem Jahr Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, gewinnen.

Besonders willkommen geheißen wurden Landrat Bernd Woide (CDU), die heimischen Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel (SPD) MdB und Michael Brand (CDU) MdB sowie die heimischen Abgeordneten des Hessischen Landtages Sabine Waschke (SPD) MdL, Dr. Walter Arnold (CDU) MdL sowie Markus Meysner (CDU) MdL, außerdem der Vizepräsident des Regierungsbezirkes Nord- und Osthessen Hermann-Josef Klüber sowie die Kollegen vom Handwerk. Im Besonderen wurden hier Kreishandwerksmeister Claus Gerhardt von der Kreishandwerkerschaft Fulda und Jürgen Müller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel, sowie Dietmar Weidenbörner von der Kreishandwerkerschaft Fulda, begrüßt.

Wie IHK-Präsident Bernhard Juchheim am Freitagabend in seiner Rede erläuterte, sei – während sich die Wirtschaft inmitten einer digitalen Revolution befindet – momentan in der Bevölkerung – eine emotionale Revolution im Gange. Diese emotionale Revolution sei für unsere Unternehmen ebenso wichtig, wie die digitale Revolution. Beide seien untrennbar miteinander verbunden.
„Ich heiße sie alle sehr herzlich zu einem Jahresempfang willkommen, der hoffentlich auch emotionalisiert“, begrüßte der IHK-Präsident die Anwesenden. Weiter sagte Juchheim, dass die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen in der Digitalisierung liege. Demnach sei die Digitalisierung, die digitale Transformation unserer Unternehmen, nicht etwa Aufgabe der IT-Abteilung, sondern des gesamten Managements. Gleichzeitig fungiere die digitale Transformation als die größte Herausforderung – gleichzeitig für unsere Unternehmen aber auch als die größte Chance. Hierbei gehe es weniger um Vernetzung als vielmehr um die Entwicklung von Geschäftsmodellen für die Zukunft. Künftig werde sich die Digitalisierung nicht nur mehr zwischen den Unternehmen und den Endkunden sondern auch in den Geschäftsbeziehungen von Unternehmen zu Unternehmen entwickeln und durchsetzen. „Wir müssen keine Angst vor der Digitalisierung haben, aber ihre Dimensionen verstehen“, gemahnte der IHK-Präsident. Und dazugehört auch, jeden einzelnen Mitarbeiter auf dem Weg der digitalen Transformation mitzunehmen. „Hier muss ein Mentalitätswechsel stattfinden.“ Auch die IHK Fulda wird sich in 2017 intensiv mit dem Thema der Digitalisierung beschäftigen. „Nutzen sie die von der IHK und den beiden Technologieclustern der Region angebotenen Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch“, riet Bernhard Juchheim den Gästen.

Zwei Dinge galt es sich abschließend – aus Sicht des Präsidenten – zum Thema „digitale Transformation“ zu merken: Zum einen: Die digitale Transformation ist das wichtigste Thema für unsere Unternehmen in den kommenden Jahren. Und zum anderen: Es ist noch nicht zu spät, auf den fahrenden digitalen Zug aufzuspringen. Was die Region Fulda anbetrifft, so könne sich die Bilanz des vergangenen Jahres durchaus sehen lassen. In der Region Fulda sei man mit einer Rekordzahl von knapp 90.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ins neue Jahr gestartet. „Die Wirtschaft in unserer Region boomt. Es ist uns gelungen, bei Handel, Handwerk und Industrie, die Zahl der Auszubildenden zu steigern.“ Mit 1150 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen, habe man im Bereich der IHK Fulda um 3,5 Prozent zugelegt. Im Handwerk verzeichne man ein Plus von 6 Prozent. Trotzdem stehe die Region Fulda auch in einem harten Wettbewerb mit anderen Regionen.

Bernhard Juchheim: „Nur, wenn wir es schaffen, nach außen hin – eine leistungsstarke und positiv besetzte Arbeitgebermarke Region Fulda aufzubauen, wird uns diese Anwerbung auch gelingen. (…) Wenn ich einen Wunsch zum Jahresanfang formulieren darf, dann ist es der, dass das emotionale und wertschätzende Miteinander – egal, ob innerhalb einer Unternehmens, im Geschäftsleben oder bei der Kooperation von Politik und Wirtschaft – auch weiterhin die Richtschnur ihres und unseres Handels ist. Das wünsche ich mir.“ Abschließend wünschte IHK-Präsident Bernhard Juchheim allen Anwesenden nachträglich noch ein gutes sowie erfolgreiches Jahr 2017. Eine hervorragende Rede, wie sie es seit vielen Jahren beim Neujahrsempfang der IHK Fulda nicht mehr gegeben hatte, hielt am Freitagabend der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube zu den Themen: „Wer ist die Deutsche Bahn AG?“, „Welche sind ihre Herausforderungen und welche ihre Perspektiven?“ sowie eine „Expertise über ihre Mobilität und Logistik in der Digitalisierung“.

„Fulda – das ist das Herz und die Seele der Eisenbahn“, mit diesen Worten begrüßte Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, das Fuldaer Auditorium und fügte ergänzend hinzu: „In diesem Sinne sind wir sehr gerne heute Abend zu ihnen hier nach Fulda gekommen.“ Wie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG am Freitagabend mitteilte, benötige man, wenn man digitalisieren möchte, immer auch die Zustimmung der Bevölkerung. Ideal hierfür biete sich ein sogenanntes „Dialogforum“. Als eine der derzeit wichtigsten Organisatoren für Infrastrukturprozesse, deklarierte Grube die Industriellen Handelskammern. Dr. Rüdiger Grube: „Wir sollten Wettbewerb auch immer als Herausforderung und damit auch als Chance für uns sehen.“ In diesem Kontext brachte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, die aus seiner Sicht nicht gerechte Wettbewerbsfähigkeit und die damit korrelierende Befähigung, auch im Ausland – wie etwa in Frankreich – in den Wettbewerb einsteigen zu dürfen, zur Sprache. Diese Ausführung stieß beim Auditorium auf große Resonanz.
Grüße für die kommunale Familie aus Stadt und Landkreis überbrachte am Freitagabend Landrat Bernd Woide. Daneben sprach er für den derzeit erkrankten Oberbürgermeister der Stadt Fulda Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Woide dankte Dr. Grube für den exzellenten Vortrag und schlug zu vielen seiner Ausführungen die Brücke nach Fulda und die Region. Daneben lobte der Landrat die gute Vernetzung von Politik und Wirtschaft in der Region Fulda.

Abschließend ergriff, wie es die Tradition des Jahresempfangs der IHK Fulda vorsieht, ihr Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck, das Wort. Stefan Schunck: „Sehr geehrter Herr Dr. Grube, mit ihren Ausführungen heute haben sie uns in ihre Bahnwelt mitgenommen, für etwas mehr Verständnis gesorgt und uns auch Mut gemacht. Und hier meine ich, den für unsere Region so wichtigen Ausbau der Bahnverbindung zwischen Fulda und Frankfurt. Politik und Wirtschaft stehen hier eng zusammen und plädieren für eine verträgliche, aber möglichst schnelle Realisierung. (…) Mit ihrer Ansprache heute haben sie uns die notwendige Zuversicht gegeben, dass wir hier auf einem richtig guten Weg sind. Ganz herzlichen Dank dafür, dass sie heute zu uns gekommen sind.“ Stefan Schunck dankte abschließend den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der IHK Fulda sowie all jenen, die sich – neben ihrer Verantwortlichkeit der IHK im Hauptamt – auch dieser – auf ehrenamtlicher Basis – mit großem Engagement sowie vielen Ideen – widmen. „Sie alle geben der IHK ein besonderes Gesicht und prägen unsere Arbeit“, hieß es von Seiten des IHK-Hauptgeschäftsführers abschließend seines Grußwortes. Über 600 Gäste wohnten dem Jahresempfang der IHK Fulda 2017 bei. +++ jessica auth

Kleine Impression