Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann hat mit Tobias Hecker und dessen Frau Myriam Hecker im Gründauer „Hotel & Café Gut Hühnerhof“ über die Corona-Folgen für die heimische Gastronomie gesprochen. „Die Pandemie hat fast alle Bereiche der Wirtschaft getroffen. Die Gastronomie spürt dabei die Folgen vielleicht am intensivsten, weil Gaststättenbesuche nicht einfach verschoben und dann in doppelter Weise nachgeholt werden. Vielmehr ist es so, dass zum Beispiel Privatfeiern wie Hochzeiten oder runde Geburtstage einfach im kleineren Rahmen stattgefunden haben“, erklärte Winfried Ottmann.
Das bestätigte Myriam Hecker im Gespräch. Sie leitet das Hotel mitsamt der Räume, die unter anderem für Tagungen genutzt werden können. Die Pandemie habe „weit in die Tagungs- und Hochzeitssaison 2020“ hineingeragt. Während einige Gäste nach Terminen im kommenden Jahr nachgefragt haben, sagten andere ganz ab. „Wir freuen uns über jede Lockerung, die im verantwortbaren Maß ein Stückchen mehr normalen Betrieb ermöglicht“, sagte Myriam Hecker. Das Geschäft habe nach dem zwischenzeitlichen Herunterfahren des öffentlichen Lebens langsam wieder an Fahrt aufgenommen. Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann äußerte Verständnis von Unternehmen für die Sorgen über eine mögliche zweite Welle. „Viele Betriebe würden weit erheblichere Probleme bekommen als bei der ersten Welle“, so Ottmann.
Gleichzeitig berichtete Ottmann, auch zuständig für die Schulen im Main-Kinzig-Kreis, von „einem wahren Digitalisierungsschub“ in der Gesellschaft und von innovativen Ideen. „Plötzlich waren viele Unternehmer und Angestellte genauso wie viele Schüler und Lehrer auf gute Internetverbindungen angewiesen. In dieser Zeit haben wir den Wert von schnellem Internet und guter Vernetzung noch einmal neu zu schätzen gelernt“, sagte Ottmann.
So sei das Interesse an digitalen Lösungen auch in der heimischen Wirtschaft und insbesondere bei mittelständischen Unternehmen gewachsen. Gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Walter Dreßbach stellte Ottmann die Nutzungsmöglichkeiten von LoRaWAN vor, einer Übertragung von Messdaten über weite Distanzen. „Das Internet der Dinge spart uns viel Zeit und viele Wege. Es erleichtert auch die Pflege und Unterhaltung großer Nutzflächen, ob das nun die Ackerwiese ist oder der Golfplatz“, so Ottmann. „Wir wollen für den Main-Kinzig-Kreis dieses Angebot flächendeckend nutzbar machen.“
Winfried Ottmann besprach mit Tobias und Myriam Hecker weitere aktuelle Themen, etwa zur stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien auf dem Gut Hühnerhof. Ottmann sagte die Vermittlung einer unabhängigen Energie- und Fördermittelberatung zu. „Die Breite dieses Unternehmens Hühnerhof ist enorm. Was sich hier in den vergangenen 30 Jahren nach unzähligen Renovierungs- und Ausbauarbeiten entwickelt hat, sucht wirklich seinesgleichen. Einem Familienbetrieb wie diesem ist es sehr zu wünschen, dass er gut durch die Corona-Zeiten kommt. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich die Bedeutung, die Pandemie im Griff zu behalten und durch einfachste Regeln selber dazu beizutragen, die Infektionszahlen niedrig zu halten“, erklärte Ottmann. +++ f.walzer