Hilfs AG des Bistums, der Caritas und Malteser übergaben Fahrzeug an ukrainischen Caritas-Schwesternverband

Die Caritas-Delegation aus Iwano-Frankiwsk mit Vertretern des Fuldaer Caritasverbandes und der Hilfs-AG mit dem Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber. Die blauen Kapuzenpullover mit dem ukrainischen Caritas-Logo waren ein Geschenk der Gäste.

Seit 2009 ist der Caritasverband für die Diözese Fulda mit der Caritas Iwano-Frankiwsk in der Westukraine partnerschaftlich verbunden. In den mittlerweile 14 Jahren wurden gemeinsam zahlreiche Projekte angestoßen, um in Iwano-Frankiwsk eine Behindertenhilfe aufzubauen, für Menschen mit Handicap und ihre Angehörigen Hilfe zur Selbsthilfe zu organisieren und zahlreiche Angebote zu etablieren, um die Betroffenen besser im öffentlichen Leben zu integrieren und ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Diese erfolgreiche Arbeit hielt auch im vergangenen Jahr weiter an. Doch seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steht die Flüchtlingshilfe hier in Fulda wie auch in der Westukraine im Mittelpunkt der Kooperation.

Hilfs-AG von Bistum, Caritas und Maltesern unter Leitung des Generalvikars

Der russische Angriffskrieg am 24. Februar 2022 hat vieles verändert. Ein Großteil der Zusammenarbeit in der Partnerschaft der Caritas für die Diözese Fulda dreht sich notwendigerweise um die Flüchtlingshilfe. Für eine konzentrierte Vorgehensweise formierte sich unter der Koordination des Fuldaer Generalvikars Prälat Christof Steinert in Fulda eine Bistums-AG der Ukraine-Nothilfe, die ab dem Frühjahr gemeinsam um Spenden warb und zur Linderung der Not der Menschen aus der Ostukraine, die wegen der Waffengewalt flüchten mussten, zahlreiche Hilfsprojekte förderte. Die Schwester-Caritas in Iwano-Frankiwsk, die seit einem Jahr zahlreiche „gestrandete“ Binnenflüchtlinge versorgt und betreut, war dabei naturgemäß eine Adresse der Hilfe, zu der aus Fulda Geld für die Arbeit zur Verfügung stellte, an die aber auch Hilfstransporte mit Kleidung, Lebensmitteln, Hygieneartikeln, medizinischen Hilfsgütern und Betten und Matratzen auf die Reise gingen. Gleichzeitig wurden zudem andere Orte und Organisationen in der Ukraine und im Grenzland dazu durch die Fuldaer AG Ukraine-Hilfe unterstützt. Hier in Osthessen baute die Hilfs-AG – als Partner von Landkreisen und Kommunen – gleichfalls ein Netz der Hilfe für die nach Deutschland gekommenen Geflüchteten aus der Ukraine auf.

Auf Einladung der Caritas in Fulda war vom 6. bis 8. Februar eine Delegation der Caritas aus dem ukrainischen Iwano-Frankiwsk in Fulda zu Besuch. Ziel des Besuches war nach mehreren Video-Konferenzen und Schalten im vergangenen Jahr ein persönlicher und direkter Austausch. Es wurde sich über die Situation vor Ort ausgetauscht und Bedarfe ermittelt und auch wie die weitere Zusammenarbeit und Hilfe fortgesetzt werden kann. Die Caritas-Delegation aus Iwano-Frankiwsk, bestehend Pfarrer Volodymyr Chorniy (Direktor „Hilfsfond Caritas Iwano-Frankiwsk UGKK“), Nataliya Kozakevycg (Caritas-Geschäftsführerin) sowie den beiden Patern, Roman Darmograi und Ivan Sohan, trafen auf den Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und weiteren Mitgliedern der Bistums-AG, es standen Besuche in mehreren Caritas-Einrichtungen, ein Zusammenkommen mit ukrainischen Geflüchteten in der von der Caritas betreuten Gruppenunterkunft in Hilders-Steinbach sowie ein Empfang beim Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld im Fuldaer Stadtschloss auf dem Programm.

Als weitere Hilfsmaßnahme wurde am heutigen Mittwoch im Beisein des Fuldaer Bischofs Dr. Michael Gerber, Generalvikars Prälat Christof Steinert, Fuldaer Weihbischofs Professor Dr. Karlheinz Diez sowie Vertretern der Fuldaer Caritas ein Ford Transit Custom aus der Fuldaer Caritas-Fahrzeugflotte an die ukrainischen Gäste für die Flüchtlingshilfe in Iwano-Frankiwsk übergeben. Das Fahrzeug soll in der Flüchtlingshilfe rund um Iwano-Frankiwsk zur Beförderung von Personen und zum Hilfsgütertransport gleichermaßen zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug, der bei der Caritas in Iwano-Frankiwsk seine Dienste verrichten wird, ist bereits der vierte Kleinbus aus Fulda. Er wurde durch die den Fonds der Ukraine-Hilfs-AG des Bistums finanziert.

Diözesan-Caritasdirektor Dr. Juch: Nach wie vor erschüttern uns die Nachrichten aus der Ukraine und stimmen uns tieftraurig

Für den Fuldaer Caritasverband sprach heute Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch an die Caritas-Delegation aus der Westukraine gerichtet: „Wir sind erleichtert und froh, dass Sie die vergangenen Tage wohlauf und in Gesundheit bei uns verbringen konnten. Wir haben von Ihnen schlimme Nachrichten und viel menschliches Leid vernehmen müssen. Nachrichten, die uns nach wie vor erschüttern und tieftraurig machen. Wir freuen uns daher umso mehr, dass wir Ihnen heute ein weiteres Fahrzeug für Ihre wertvolle Hilfe für die Menschen in Iwano-Frankiwsk mit auf den Weg geben dürfen. Wir freuen uns, dass auch der Fuldaer Bischof, Bischof Dr. Gerber und Generalvikar Prälat Steinert heute Zeit gefunden haben, um mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und bei der heutigen Übergabe dabei zu sein.“

Bischof Dr. Gerber: Konkret ein Zeichen der Solidarität setzen

Bischof Dr. Michael Gerber: „Zunächst möchte ich Ihnen für Ihre Arbeit großen Respekt aussprechen und Ihnen für Ihren persönlichen Einsatz herzlich danken. Sie setzen sich ein für die bedürftigen Menschen in Ihrem Land – und das vor dem Hintergrund, dass auch Sie von diesem Leid und von dem, was in Ihrem Land jeden Tag an Schrecklichem passiert, sehr getroffen sind.“ Der Fuldaer Bischof weiter: „Es vergeht kein Gottesdienst seit dem Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine, in dem wir nicht auch für die Ukraine beten. Das Gebet als Gebet, zugleich aber auch bei den Menschen vor Ort das Bewusstsein zu schaffen, dass wir solidarischen mit Ihnen, den Menschen in der Ukraine sind. Zugleich wollen wir konkret ein Zeichen unserer Solidarität setzten.“ Bischof Dr. Gerber dankte den Vertretern der Caritas im Bistum Fulda, allen voran dem Vorstandsvorsitzenden des Fuldaer Caritasverbandes, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und dem Caritas-Vorstandsmitglied Ansgar Erb sowie allen Mitarbeitern des Verbandes für ihren persönlichen Einsatz und für ihr Engagement. Für die Bistums-AG der Ukraine-Nothilfe sprach Generalvikar Prälat Christof Steinert. Er überreichte der Caritas-Delegation aus Iwano-Frankiwsk zusätzlich ein Couvert mit 10.000 Euro für karitative Zwecke vor Ort und sagte weitere Hilfe – auch in Form eines weiteren Fahrzeuges – zu. +++ pm/ja