Nach Ausbruch der gefährlichen Tierseuche in Brandenburg richtet das Landwirtschaftsministerium einen Appell an die Tierhalter und ergreift erste Maßnahmen. Nach dem Ausbruch der hochansteckenden MKS in Brandenburg wappnet sich Hessen für den Kampf gegen die Tierseuche. Das Landwirtschaftsministerium hat Sofortmaßnahmen ergriffen, um einen möglichen Ausbruch der Tierseuche im Land so schnell wie möglich festzustellen.
So werden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion bei verendeten Tieren zum Einsatz kommen, daneben aber auch sogenannte ELISA-Tests, um Antikörper nachzuweisen. Das Ministerium fordert die Tierhalter zu erhöhter Wachsamkeit und zur Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Wenn Halter Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Betreuungstierarzt zu informieren. Als besonders gefährdet gelten Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Aber auch andere Klauentiere wie Lamas, Alpakas, Büffel sowie Zoo- und Wildtiere können infiziert werden. Auf die Teilnahme an Jagden und Veranstaltungen mit Tieren jeglicher Art im betroffenen Seuchengebiet sollte verzichtet werden. Im Landwirtschaftsministerium wurde bereits am Freitag ein Bereitschaftsdienst für Veterinäre eingerichtet und der Tierseuchenkrisenstab einberufen. Dieser steht seither in ständigem Austausch mit den Experten des Bundes und anderer Länder. Am Samstagnachmittag hatte das Landwirtschaftsministerium mehr als 50 hessische Verbände zu einer Videokonferenz eingeladen und über die aktuelle Lage informiert.
Keine Gefahr einer Ansteckung für den Menschen
MKS ist hochinfektiös und gilt daher als eine der gravierendsten Tierseuchen überhaupt. Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) besteht für den Menschen keine Gefahr einer Ansteckung. Die Tierseuche kann durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und durch alle Körperausscheidungen übertragen werden – beispielsweise durch Milch, Speichel, Kot oder Sperma; aber auch über die Atemluft kann sie verbreitet werden. Schon ein Tropfen Speichel von einem infizierten Tier kann theoretisch Hunderte Schweine anstecken. Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb betroffen ist, müssen dort alle Tiere getötet werden. Wegen der möglichen schwerwiegenden Folgen für die Tierhaltung gehört MKS auch zu den wirtschaftlich bedeutendsten Tierseuchen. Mit der Bestätigung der Seuche in Brandenburg hat Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit verloren. Daher ist mit Exportbeschränkungen von tierischen Produkten – auch aus Hessen – in Drittländer zu rechnen.
Hintergrund zur Maul- und Klauenseuche
Von MKS betroffene Tiere bekommen Fieber, werden apathisch und leiden stark unter dem Virusbefall: Es kann Bläschen auf Haut sowie Schleimhäuten verursachen; diese sind schmerzhaft führen je nach betroffener Stelle beispielsweise zu vermehrtem Speichelfluss oder dazu dass Tiere nicht mehr fressen wenn Bläschen im Mundraum auftreten Am oberen Klauenrand verursachen sie Schmerzen was Bewegungsunlust Lahmheiten hervorruft Auch tödliche Verläufe insbesondere Jungtieren möglich Häufig geringere Gewichtszunahme Masttieren geminderte Milchleistung Anzeichen Krankheit Bei erwachsenen oft äußerlich symptomlos weshalb unbemerkt schnelle Verbreitung große Gebiete Behandlungsmöglichkeiten existieren keine. Am Freitag war nahe Berlin erster MKS-Ausbruch Deutschland seit mehr 35 Jahren festgestellt worden In vielen Ländern Afrikas Asiens Teilen Südamerikas Türkei Nahen Osten regelmäßige MKS-Ausbrüche Große Gefahr Einschleppung illegal eingeführte tierische Produkte betroffen Länder. +++
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