Henkel ruft AfD zu Geschlossenheit auf

AFD

Berlin. Der Vize-Vorsitzende der AfD, Hans-Olaf Henkel, hat seine Partei kurz vor dem am Freitag in Bremen beginnenden Bundesparteitag eindringlich zur Geschlossenheit aufgerufen. Er wählte dabei ein Bild aus der Seefahrt: „Im Überschwang erfolgreicher Wahlergebnisse orientierten sich einige auf der Kommandobrücke nicht mehr an dem Licht der Sterne, also unserem Wahlprogramm, sondern an den Lichtern anderer vorbeifahrender Schiffe, zum Beispiel an Pegida“, schreibt Henkel in einem Gastbeitrag für die Online-Ausgabe vom „Handelsblatt“.

„Mit einer Satzungsänderung ist die Gefahr eines Schiffbruchs aber noch nicht beseitigt. Wären Versuche erfolgreich, die ganze Mannschaft auf die Steuerbordseite abzukommandieren, würde unser Schiff Schlagseite bekommen und untergehen.“ Die AfD will sich auf ihrem Parteitag eine neue Satzung geben, in der auch eine neue Struktur der Parteispitze beschlossen werden soll. Die Partei soll demnach von Dezember an von nur einem Parteivorsitzenden geführt werden. Bislang stehen der Partei drei gleichberechtigte Sprecher vor. Neben dem Ökonomie-Professor Bernd Lucke sind das Frauke Petry und Konrad Adam.

Henkel sagte weiter, dass es in der AfD konservative und liberale Kräfte gebe, die sich oft gegenseitig beharkten. „Die Partei wird sich auf stürmischer See aber nur dann behaupten können, wenn sie keine Schlagseite bekommt. Aktuell heißt das, auch weiterhin `Blinde Passagiere`, die sich zum Beispiel in Gestalt von Ausländer- und Demokratiefeinden an Bord geschlichen haben, im nächsten Hafen wieder abzusetzen“, unterstrich Henkel. Den etablierten Parteien warf Henkel vor, wichtige Themen zu tabuisieren, weshalb es bisher zu keiner offenen Diskussion über Alternativen zum Einheitseuro, zur Zuwanderung und zur Auseinandersetzung mit dem Islam gekommen sei.

Die AfD, betonte er, werde zu diesen und allen anderen wichtigen gesellschaftspolitischen Herausforderungen in ihrem Programm Lösungen vorschlagen. „Dabei werden sich weder Konservative noch Liberale scheuen, gemeinsam deutsche Tabus zu knacken.“ Mit Blick auf künftige Wahlen im Bund und in den Ländern fügte er hinzu: „Wenn der Kapitän auf der Brücke von Offizieren und Mannschaft dabei unterstützt wird, dass die AfD weder nach Steuerbord noch nach Backbord Schlagseite bekommt, dann wird unser Schiff am 15. Februar nicht nur im Hamburger Hafen anlegen, es wird danach in jedem Landtag andocken und spätestens 2017 im Bundestag vor Anker gehen.“ +++ fuldainfo

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