Heil lehnt Impfpflicht für Pflegekräfte ab

Astrazeneca beantragt EU-Zulassung für Corona-Impfstoff

Hubertus Heil (SPD)
Hubertus Heil (SPD)

In der Debatte um eine mögliche Impfpflicht für Pflegekräfte widerspricht Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Im Moment über eine Impfpflicht zu spekulieren, verbietet sich“, sagte Heil in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. „Ich halte den Weg für richtig, den wir eingeschlagen haben, nämlich, dass wir keine Impfpflicht einführen.“ Bei Pflegekräften und Medizinern müsse man stattdessen mehr werben. „Ich will vor allem Impfakzeptanz. Jetzt geht es darum, aufzuklären, dass Impfen wichtig ist.“ Söder hatte eine mangelnde Impfbereitschaft bei Pflegekräften bemängelt und den Deutschen Ethikrat gebeten, vorzuschlagen, ob und wie eine Verpflichtung aussehen könnte.

Astrazeneca beantragt EU-Zulassung für Corona-Impfstoff

Der Pharmakonzern Astrazeneca hat bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine bedingte Marktzulassung für seinen gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelten Corona-Impfstoff beantragt. Das teilte die EMA am Dienstag mit. Demnach soll die Prüfung in einem beschleunigten Zeitrahmen durchgeführt werden. Eine Entscheidung des zuständigen Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) könnte am 29. Januar getroffen werden. Voraussetzung sei, dass die vorgelegten Daten zur Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs den Zulassungskriterien entsprechen, so die EMA. Zuletzt war der Astrazeneca-Impfstoff unter anderem bereits in Großbritannien zugelassen worden. In der EU gibt es bisher Genehmigungen für die Wirkstoffe von Biontech/Pfizer sowie Moderna. Im Gegensatz zu mRNA-Impfstoffen lässt sich der Astrazeneca-Impfstoff günstiger und schneller produzieren. Er muss auch nicht extrem kalt gelagert werden. Bei den Angaben zur Effektivität d  es Wirkstoffs gibt es noch einige Unklarheiten.

Labore sollen mehr Corona-Tests auf Mutationen untersuchen

Das Bundesgesundheitsministerium will Labore verpflichten, künftig verstärkt Proben von Corona-Tests auf gefährliche Mutationen des Virus zu untersuchen. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, über die das Portal „Business Insider“ berichtet. Konkret sollen Labore demnach zu sogenannten Genom-Sequenzierungen verpflichtet werden. Für die Übermittlung der Daten erhalten die Einrichtungen laut Entwurf 200 Euro. Damit das Geld kein Anreiz ist, um alle Tests aufwendig zu untersuchen, soll die Zahl der übermittelbaren Daten je nach Infektionsgeschehen limitiert werden. Je nach Zahl der Neuinfektionen soll jede 20. beziehungsweise jede zehnte Probe sequenziert werden. In Deutschland wurde bislang dagegen nur jeder 900. Corona-Test sequenziert. +++

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