Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat mit Zurückhaltung auf die Ankündigung Katars reagiert, nun doch Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland liefern zu wollen. In Katar hätten politisch immer nur „Rahmengespräche“ stattgefunden, sagte er am Dienstag in Berlin. „Danach sind die Unternehmen im Gespräch geblieben.“ Das sei auch „immer bekannt“ gewesen. Es sei die Aufgabe der Unternehmen, „ihre Verträge selbst zu schließen“. Deswegen wolle er zu dem Deal „wenig im Konkreten sagen“. Katar sei auch nicht der einzige Anbieter auf dem Weltmarkt. Das Emirat hatte zuvor mitgeteilt, ein Gas-Lieferabkommen mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen zu haben. Ab 2026 sollen jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen geliefert werden. Das staatliche katarische Energieunternehmen Qatar Energy wird das Gas aber nicht direkt, sondern über den US-Energiekonzern Conoco Phillips an Deutschland verkaufen.
Klimaaktivistin Neubauer kritisiert Gas-Deal mit Katar
Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat scharfe Kritik an dem Gas-Deal mit Katar geübt. „Nachdem der eine mordende Autokrat aufgehört hat, uns sein Gas zu liefern, macht die Regierung uns nun vom nächsten mordenden Autokraten abhängig“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Es sei scheinbar die langfristige Energiestrategie der Regierung, „die eigenen Werte, weltweite Menschenrechte, die Klimaziele sowie unsere jüngsten Erfahrungen mit fossilen Autokraten zu ignorieren, sobald ein pseudo-billiger Gas-Deal um die Ecke kommt“. Laut Klimazielen müsse Deutschland bis 2035 komplett von fossilen Energien weggekommen sein, technisch sei das möglich. „Dieser Deal wird aber genau das, eine schnelle Energiewende, planmäßig verstellen, wenn bis 2041 die LNG-Lieferungen kommen sollen“, sagte Neubauer. „Alles an diesem Deal ist ein Grund, für den schnellen und vollständigen Ausstieg aus allen fossilen Energien zu kämpfen – mit oder gegen die Bundesregie rung.“ Katar hatte am Morgen mitgeteilt, ein Gas-Lieferabkommen mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen zu haben. Ab 2026 sollen jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen geliefert werden. Das staatliche katarische Energieunternehmen Qatar Energy wird das Gas aber nicht direkt, sondern über den US-Energiekonzern Conoco Phillips an Deutschland verkaufen. Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Bundesregierung nicht viel mit dem Deal zu tun. In Katar hätten politisch immer nur „Rahmengespräche“ stattgefunden, sagte er am Dienstag in Berlin. „Danach sind die Unternehmen im Gespräch geblieben.“ Das sei auch „immer bekannt“ gewesen. Es sei die Aufgabe der Unternehmen, „ihre Verträge selbst zu schließen“.
NRW drängt auf Erweiterung der Gas-Importe aus Belgien
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Druck auf den Bund erhöht, den Weg zu einer Erweiterung der Gas-Importe aus Belgien nach Nordrhein-Westfalen freizumachen. „Die Sicherung unserer Energieversorgung erfordert auch den Blick nach Westen“, sagte Wüst der „Rheinischen Post“. Die Pipelines aus Rotterdam und Zeebrugge liefen schon jetzt am Anschlag, um den Ausfall russischen Gases auszugleichen. Um noch mehr aus Zeebrugge zu erhalten, müsse die Pipeline ausgebaut werden. „Die belgische Seite reicht uns dafür die Hand“, so Wüst. „Der Bund sollte seine abwartende Haltung zu diesem Zukunftsprojekt aufgeben und seine Realisierung durch die erforderlichen Zusagen endlich ermöglichen“, forderte der NRW-Regierungschef. +++