Gudrun Pausewang: „Kultur-Botschafterin der Region“

In ihrem Leben “Bleibendes geschaffen“

Silvia Hillenbrand, GP, Sohn Martin Wilcke, Steffi Frühauf-Dehler, Heike Dietz, Jutta Sporer, Joseph Dehler, Hilde Günzel. (v.l.)

Fulda. Ihren kürzlich 90. Geburtstag feierte Gudrun Pausewang (Dr. Gudrun Wilcke) in der Nähe von Bamberg. Um aus Anlass ihres Ehrentages noch einmal ihre Wertschätzung in der Region zu verdeutlichen, fand auf Einladung des AltstadtCafés MandelRose® ein Empfang für die Jubilarin statt. Um möglichst wenig offiziell zu wirken, fand die Aufwartung, so der Wunsch der Autorin, lediglich in einem kleinen Kreis und ohne Pressevertreter sowie Mandatsträger statt. So hatten Steffi und Joseph Dehler ausschließlich Überraschungsgäste eingeladen. Darunter langjährige Weggefährden aus der Region, zu denen Gudrun Pausewang eine besondere Verbindung hatte und hat. Joseph Dehler pflegt eine enge Verbindung zu der Autorin seit des Bürgerwiderstandes „Rettet den Eisenberg“.

Joseph Dehler beim Vortragen der Grussworte von OB Wingenfeld und Landrát GöringIn der MandelRose war Gudrun Pausewang des Öfteren zu Gast. U.a. ließ sie 2013 auf der blauen Couch im Gespräch mit der Germanistin Dr. Elisabeth Ott ihr Leben und ihre schriftstellerische Arbeit Revue passieren. Im Jahre 2015 fand die Präsentation ihres vorletzten Buches „Heldengedenken?“ unter der Moderation von Petra Nagel vom Hessischen Rundfunk statt.

Unter den Gästen waren u.a.:

Hilde Günzel

Nachbarin von Gudrun Pausewang aus Schlitz. Sie ist seit Jahrzehnten freundschaftlich mit ihr verbunden.

Jutta Sporer

Konzipierte bereits als Referendarin an der Lauterbacher Schule an der Wascherde
zum damals brandaktuellen Buch „Die letzten Kinder von Schewenborn“ eine Unterrichtseinheit. Zudem war Gudrun Pausewang im Jahre 1984 ihre erste Autorin, die sie zu einer Lesung an ihrer Schule eingeladen hatte – und auch ihre letzte im Jahre 2010. Die Begegnung mit ihr und den beeindruckten Schülern floss schließlich mit in ihre Examensarbeit ein.

Heike Dietz

Pauswang im Kreis einiger GästeSchulleiterin der Gudrun-Pausewang-Schule in Lauterbach-Maar. Als Heike Dietz im Jahre 2004 die Schulleitung an der Mittelpunkt Schule Maar übernommen hatte, wollte sie der Schule einen neuen Namen geben. Hierzu beriet sie sich damals sehr eng mit dem Historiker Prof. Dr. Helfenbein. Die Idee war: Die Grundschule in Maar „Gudrun-Pausewang-Schule“ zu taufen. 2005 besuchte Heike Dietz dann erstmals Gudrun Pausewang in Schlitz und offerierte ihr ihren Wunsch, Namenspatronin der Grundschule in Maar zu werden. Nachdem der Kreis Vogelsberg und das Schulamt zugestimmt hatten, wurde schließlich im Jahre 2006 die Namensgebung feierlich begangen. Gudrun Pausewang kam danach neun Jahre lang in Folge immer im November zu Lesungen. Vormittags las sie für die Kinder und am Abend für das erwachsene Publikum. Für Heike Dietz, ihre KollegInnen und Schüler waren diese Tage immer ein besonderes Erlebnis im Alltag des Schullebens.
Mittlerweile hat eine ältere Kollegin die Lesungen am Vormittag übernommen, damit Gudrun Pausewang den Schülerinnen und Schülern stets in lebendiger Erinnerung bleibt.

Silvia Hillenbrand

Sie hatte ihre erste persönliche Begegnung mit Gudrun Pausewang im Jahre 1995 während eines Sommerfestes der Telekom in Fulda. Gudrun las „Totwengelsaga, Prinzessin spring ins Heu“. Silvia Hillenbrand, damals MdL, war von Gudrun Pausewang fasziniert. Sie kannte damals bereits einige Bücher von ihr. Dann, später als Bürgermeisterin von Großenlüder, organisierte sie eine Lesung mit Gudrun Pausewang im Stiftskapitularischen Amtshaus. Die Autorin las aus „Die Wolke“. Anschließend lud sie Gudrun Pauswang zu sich nach Hause ein. Seit dieser Zeit sind die beiden miteinander befreundet. Im Jahre 2012 übersetzte ihr Gudrun Pausewang in vielen Sitzungen die Briefe ihres Vaters an seine Mutter ab den Jahren 1945. Er schrieb in Sütterlin-Schrift, welche sie nicht lesen konnte. Silvia Hillenbrand erinnerte sich: „Gudrun Pausewang diktierte hingegen fließend.“ Im Übrigen war sie ihr eine wichtige Ansprechpartnerin und Diskutantin in friedenspolitischen und gesellschaftspolitischen Fragen.

Gemäß des Wunsches von Gudrun Pausewang, den Empfang in der MandelRose nicht allzu offiziell werden zu lassen, kam eine Vereinbarung zwischen der MandelRose und dem Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sowie dem Landrat des Vogelsbergkreises, Manfred Görig (SPD) zustande, deren Grußwort zu verschriftlichen und von Joseph Dehler vortragen zu lassen. Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer hatte Gudrun Pausewang bereits an ihrem Geburtstag besucht und damit seine Glückwünsche übermittelt.

Der Fuldaer Oberbürgermeister betonte in seinem Grußwort, dass Gudrun Pausewang in ihrem Leben „Bleibendes geschaffen“ habe. Mit ihren Werken würde sie ganz sicher noch viele weitere Generationen prägen. Darüber hinaus habe ihn und seine Familie „Räuber Grapsch“ in den letzten Jahren stets begleitet, und deren „Leben bereichert“.

Der Landrat des Vogelsbergkreises schrieb, die Menschen im Vogelsbergkreis seien stolz darauf, dass sie eine solch bedeutsame „Kultur-Botschafterin“ in der Region hätten. Die Menschen schauten voller Achtung auf Gudrun Pausewang. In all Ihren schriftstellerischen Werken sei Gudrun Pausewang stets die „einfühlsame, aufmerksame Lehrerin geblieben – und habe damit eine solch große Wirkung entfalten können“. +++ pm

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