Grüne fordern „Bauwende“

Die Hälfte unseres Mülls entsteht auf den Baustellen

Katrin Göring-Eckardt
Katrin Göring-Eckardt (Grüne)

Die Grünen-Fraktion im Bundestag fordert von der Bundesregierung, zur Erreichung der Klimaziele die Bauwirtschaft stärker in den Blick zu nehmen. Das berichtet der Fernsehsender n-tv. In einem von der Fraktion verabschiedeten Antrag fordern die Grünen demnach, eine „Bauwende“ einzuleiten, um CO2-Emissionen und den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu mindern. „Der Bausektor ist der Wirtschaftszweig mit dem höchsten Ressourcenverbrauch und weltweit für ein Viertel aller CO2-Emmissionen verantwortlich“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt dem Internetportal von n-tv.

„Die Hälfte unseres Mülls entsteht auf den Baustellen.“ Elf Prozent der globalen CO2-Emissionen entstünden allein bei der Herstellung von Baustoffen, sagte unterdessen Chris Kühn, Grünen-Fraktionssprecher für Baupolitik. Das Konzept zielt daher darauf ab, dass die eingesetzten Baustoffe künftig umweltverträglicher in der Herstellung und nach einem Abriss deutlich öfter wiederverwendbar sind. Mit den Maßnahmen soll der Einsatz sogenannter Grauer Energie gemindert werden. Der Begriff beschreibt die zur Materialgewinnung, Herstellung, Transport und Entsorgung eingesetzte Energie am Bau.

Der unter der Drucksache 19/23152 vom Bundestag veröffentlichte Antrag fordert die Einführung eines Gebäuderessourcenausweises sowie ein Gebäuderessourcengesetz. So könnten Maximalstandards für die für jedes Gebäude verwendeten Baustoffe gesetzt werden. Ferner setzen die Grünen auf technologische Innovationen, etwa bei der Digitalisierung der Bauwirtschaft und bei weniger energieintensiven Herstellungsmethoden für Baustoffe wie Zement oder Beton. Neben der Förderung regenerativer Baustoffe wie Holz und neuen Alternativen aus Stroh, Hanf und Pilzen sollen Steuervorteile für Baustoffe auf Erdölbasis abgebaut werden. „Mit unserer gegenwärtigen Bautätigkeit verhindern wir die Umsetzung unserer Klima- und Nachhaltigkeitsziele. Wir brauchen eine Bauwende“, sagte Göring-Eckardt. +++ nh/dts