Görig nach Besuch aller vier Notunterkünfte: „Überall eine entspannte Situation“

Flüchtlingsunterkunft

Lauterbach. Regelmäßig seit zwei Wochen besucht Landrat Manfred Görig (SPD) die vier Notunterkünfte für Flüchtlinge in Lauterbach, Alsfeld, Homberg und Mücke. In der jüngsten Tagung des Koordinierungsstabs in Lauterbach fasste der Landrat seine Eindrücke so zusammen: „Es herrscht überall eine entspannte Situation. Die Abläufe sind gut geregelt, die Zusammenarbeit zwischen Stab, Einsatzleitungen, Einsatzkräften, Security, Medizinversorgung und Dolmetschern funktioniert gut.“

Den Dolmetschern komme bei allen Abläufen eine hohe Bedeutung zu, so Görig, der deren hohe Professionalität herausstellt und sich dafür bedankt. Rund 30 Dolmetscher sind an den vier Standorten im Einsatz. Insgesamt sind 120 Personen mit dem Betrieb der Einrichtungen befasst, darunter 30 Soldaten der Bundeswehr, einige Feuerwehrleute und rund ein Dutzend Ehrenamtliche des DRK, die in wenigen Tagen von Hauptamtlichen abgelöst werden sollen, zeigte sich der Landrat optimistisch. „Wir alle hier im Stab wissen, welche Kraft die Ehrenamtlichen vor Ort in diese Aufgabe investieren. Wir rechnen fest mit der hauptamtlichen Übernahme. Nur das Datum steht noch nicht fest. Es werden auf jeden Fall keine Lücken in der Versorgung entstehen.“ Hierbei erwägt der Landrat auch, auf freiwilliger Basis Bürgerinnen und Bürger um Überbrückung zu bitten, die medizinischen Hintergrund haben, also zum Beispiel Krankenschwestern, Krankenpfleger oder medizinisch-technische Angestellte. Wer hierzu bereit und in der Lage wäre, wendet sich bitte an die Ordnungsämter der vier Städte (siehe unten).

Fakten statt Gerüchte

Etlichen Gerüchten, es gebe schlimme Krankheiten, tritt der Landrat nach dem neuesten Lagebericht des Kreis-Gesundheitsamts entgegen: „An der Panikmache ist nichts dran. Alles läuft ruhig und in geordneten Bahnen.“ Bisher sei kein Fall von Tuberkulose festgestellt worden. Einige wenige Fälle von Krätze und Läusen seien erkannt, isoliert und einer medizinischen Behandlung zugeführt worden. „Die medizinische Akutversorgung ist sichergestellt. In den Notunterkünften gibt es regelmäßig medizinische Sprechstunden, auch von Kinderärzten.

Von zunehmender Bedeutung sind die vielen Unterstützungen aus der Bürgerschaft, hebt Manfred Görig hervor. Essensausgabe, Kleiderversorgung, Kinderbetreuung, Spielecken für Kinder – dafür ist der Landrat den freiwillig helfenden Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar. Die gute Koordination zwischen dem hauptamtlichen Stab im Landratsamt und den vier Ordnungsämtern in Lauterbach, Alsfeld, Homberg und Mücke bei der Einbindung der Freiwilligen aus der Bürgerschaft sei für das Gelingen der großen Gesamtaufgabe von sehr hoher Bedeutung.

Zurzeit ist aus Wiesbaden und Gießen für die nächsten Tage keine weiteren Zuweisungen angekündigt (Stand: Freitag 12 Uhr). Die beiden Einrichtungen in Mücke und Homberg/Ohm sind vom Landrat als „nicht weiter belegbar“ gemeldet worden. Dort sind ausschließlich Asylbewerber untergebracht, die bereits in Gießen in der Erstaufnahme registriert worden waren. In Homberg sind 231, im Mücke 114 Asylbewerber. In Alsfeld und Lauterbach zusammen etwa 150.

Unterdessen sind in Lauterbach und Alsfeld durch Beamte des Regierungspräsidiums die Registrierungen angelaufen. Zurzeit gibt es in Hessen 13 Überlaufeinrichtungen. Die Lage scheint sich gegenwärtig „ein wenig zu entspannen“, so Görig. Drei weitere Landkreise sind seit gestern hinzugekommen, darunter auch der Nachbar Wetteraukreis, der wie der Vogelsberg 1000 Menschen laut Einsatzbefehl aus Wiesbaden unterbringen muss. +++ fuldainfo

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Bürgertelefone der Stadtverwaltungen

Wollen Sie helfen, spenden, unterstützen? Dann nutzen Sie bitte die Bürgertelefone in den vier Städten mit Notunterkünften.

Lauterbach 06641 / 184-444
Alsfeld 06631 / 182-152
Mücke 06400 / 9102-27
Homberg 06633 / 184-42