Giffeys „Gute-Kita-Gesetz“ stößt auf Kritik

Wir verspielen eine historische Chance

Die Erziehungswissenschaftlerin Susanne Viernickel befürchtet, dass das „Gute-Kita-Gesetz“ für mehr Ungerechtigkeit bei der Kinderbetreuung sorgen könnte. Die Eckpunkte seien „so vage formuliert, dass das Geld weitgehend unkontrolliert fließen wird“, sagte Viernickel der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Situation in den Ländern könne dadurch sogar noch heterogener werden als bisher. „Etwa wenn Bundesländer lieber in Beitragsfreiheit als ins Personal investieren, um sich damit zu brüsten.“ Derzeit gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern bei der Anzahl an Kindern, die von einer Erzieherin betreut werden. In Ostdeutschland liegt das Verhältnis von Kind zu Betreuerin im Krippenbereich bei 1 zu 6, im Westen bei 1 zu 3,6. Viernickel, die als Professorin für frühkindliche Pädagogik in Leipzig lehrt, warnte deshalb: „Wenn bei dem `Gute-Kita-Gesetz` nicht nachgebessert wird, verspielen wir eine historische Chance, für mehr Gerechtigkeit und besser e Bildung bei den Jüngsten zu sorgen.“ Im „Gute-Kita-Gesetz“ sichert der Bund den Ländern 5,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022 zu, um die Qualität in den Kitas zu verbessern. Es gilt als Prestigeprojekt von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). +++

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