
Mit ihrem Konzept für einen herzhaften, protein- und ballaststoffreichen Snackball hat Anna Kocis sich im diesjährigen Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda den ersten Platz gesichert.
Für ihre Produktidee „DraffBite“ erhält sie ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Der Snack besteht aus natürlichen Zutaten und Biertreber, einem Nebenprodukt der Bierherstellung, das hauptsächlich den ungelösten Anteil des Gersten- oder Weizenmalzes enthält.
Das Produkt soll eine Marktlücke schließen, denn die meisten proteinreichen Snacks seien süß, heißt es im Konzept. "DraffBite" soll so herzhaft wie eine klassische Mahlzeit schmecken, lange sättigen und gesundheitsbewusste Ernährungsziele unterstützen. Als Zielgruppe hat die Studentin vor allem die „Busy Professionals“ im Alter von 25 bis 40 Jahren im Auge, die in urbanen Regionen leben und beruflich stark gefordert sind.
Anna Kocis wird nun ihre Idee, die sie im Modul Innovationsmanagement im Fachbereich Lebensmitteltechnologie entwickelt hat, im Rahmen eines EXIST Women Stipendiums ausbauen. Ziel dieser Förderung ist es, Frauen in der Phase vor der Unternehmensgründung, insbesondere bei der Entwicklung ihrer Unternehmerinnenpersönlichkeit und der Weiterentwicklung ihrer Gründungsidee zu unterstützen.
Reha-Anträge vereinfachen und automatisieren
Den mit 750 Euro dotierten Platz zwei belegt Maxi Florentine Siebert, eine Masterabsolventin aus dem Fachbereich Gesundheitswissenschaften. Mit ihrer Idee „Reha4You“ will sie bürokratische Hürden für Reha-Antragssteller und beratende Institutionen abbauen. Die Nutzenden werden durch alle notwendigen Schritte geführt, Eingaben werden automatisch auf Vollständigkeit und Plausibilität, bzw. Erfolgswahrscheinlichkeit überprüft. Am Ende wird der Antrag direkt an die zuständigen Stellen übermittelt.
Maxi Florentine Siebert will mit ihrer Idee die Herstellung gesundheitlicher Chancengleichheit unterstützen. Vielen Menschen, die dringend auf rehabilitative Leistungen angewiesen seien, blieben diese verwehrt – nicht aufgrund fehlender persönlicher Voraussetzungen, sondern weil sie an den hochkomplexen Anträgen scheiterten, erläutert sie in ihrem Konzept.
Hörbeeinträchtigungen frühzeitig erkennen
Der dritte Preis, der mit 500 Euro honoriert wird, ging ebenfalls an eine Masterabsolventin des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften. Romina Jasmin Frenzel entwickelte die Idee „SnailKids“, ein speziell auf Laien zugeschnittenes Hörscreeninggerät, mit dem pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten und Grundschulen einen einfachen und effektiven Hörtest durchführen können, damit Hörprobleme frühzeitig festgestellt und behandelt werden können. Zu oft werden Hörbeeinträchtigungen bei Kindern erst spät oder unzureichend erkannt – mit erheblichen Folgen für die sprachliche, kognitive und soziale Entwicklung.
Das Tool beinhaltet neben der speziell entwickelten Soft- und Hardware ein umfassendes Schulungsprogramm sowie eine virtuelle Beratungsplattform und könnte auch in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen.
Insgesamt präsentierten am Donnerstag dieser Woche (13.02.) acht Teams ihre Ideen bei der Preisverleihung im Hochschulzentrum Fulda Transfer. Das Publikum konnte wie gewohnt per Live-Abstimmung einen eigenen Preis vergeben. Es entschied sich für die "Talkothek", ein Treffpunkt für internationale Studierende für den Sprachaustausch und die Förderung des interkulturellen Dialogs.
Den Ideenwettbewerb richtet die Hochschule Fulda einmal pro Jahr aus. Damit will sie Studierende anregen, über Gründungen nachzudenken. Die eingereichten Projektskizzen müssen neben der Produktidee auch deren Nutzen überzeugend darstellen und zudem erste Ansätze für Marketing und Vertrieb liefern. Im Rahmen der Preisverleihung wurden insgesamt auch 10 EXIST Women Stipendien vergeben. +++ pm
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