
In verschiedenen Bereichen des Fuldaer Stadtgebiets – unter anderem im Wirgarten, am Uferweg und rund um das Stadion – zeigt sich aktuell ein auffälliges Naturphänomen: Bäume und Sträucher, die nahezu vollständig kahlgefressen und mit dichten, weißen Gespinsten überzogen sind. Verantwortlich für dieses Erscheinungsbild ist ein verstärkter Befall durch verschiedene Arten der sogenannten Gespinstmotten (Familie Yponomeutidae). Das Amt für Grünflächen und Stadtservice informiert dazu umfassend.
Die Gespinstmotten treten regelmäßig im Frühjahr auf. Ihre Raupen befallen bevorzugt Gehölze wie Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Weißdorn und verschiedene Obstbäume. Bei günstigen Bedingungen kann es zu einer Massenvermehrung kommen, die einen kurzzeitigen Kahlfraß an den Pflanzen verursacht. Die Raupen spinnen dabei dichte, auffällige Netze, in denen sie sich verpuppen und die ihnen Schutz vor natürlichen Feinden bieten.
Trotz des dramatischen Erscheinungsbildes besteht kein Grund zur Sorge: Die betroffenen Pflanzen erholen sich im Regelfall im Laufe des Sommers vollständig und treiben erneut aus. Ein dauerhafter Schaden ist nicht zu befürchten. Eingriffe durch städtische Behörden sind daher nicht erforderlich.
Wichtig ist zudem: Für Menschen besteht durch den Gespinstmottenbefall keinerlei Gesundheitsgefahr. Das Amt für Grünflächen und Stadtservice weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Verwechslungsgefahr mit dem Eichenprozessionsspinner bestehen kann. Letzterer stellt durch seine Brennhaare ab dem dritten Larvenstadium ein Gesundheitsrisiko dar, tritt jedoch ausschließlich an Eichen auf. Die Stadt Fulda bekämpft den Eichenprozessionsspinner seit mehreren Jahren gezielt mit biologischen Mitteln.
Die natürliche Regulierung der Gespinstmottenpopulation erfolgt durch Fressfeinde wie Vögel und Schlupfwespen. Eine Bekämpfung durch Menschenhand ist daher weder notwendig noch ökologisch sinnvoll. Die Stadt bittet Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und Gelassenheit im Umgang mit dem vorübergehenden Naturphänomen. +++
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