Gefängnismusik-Projekt rockt bei „Langen Nacht“ in Hünfeld

Unter den musikalischen Live-Acts überrascht das diakonische Gefängnismusik-Projekt Divine Concern, übersetzt „Göttliche Betroffenheit“, der Gefängnisseelsorge der Justizvollzugsanstalten Hünfeld und Fulda. Mit eigenen Folk-Songs und rockigen Tönen ergänzen die ehrenamtlichen Musiker für zwei Stunden das Programm der „Langen Nacht“. Das ehrenamtliche Engagement der Musiker hinter Gittern hat eine Botschaft: „Freiheit und Frieden für alle Menschen!“

Die 16. Lange Nacht des Vereins City Marketing im hessischen Hünfeld lockt Besucher aus der gesamten Region in die Haunestadt. Auf drei Bühnen präsentieren sich sieben Bands. Dazu gehört das Gefängnismusik-Projekt, Divine Concern. Gemeinsam mit dem Publikum spielen sie in sommerlicher „Hünfelder Freiheitslaune“ auf. Nach zwei Jahren coronabedingter Unfreiheit suchen der Gefängnisseelsorger Diakon Dr. Meins Coetsier (Gesang und Gitarre), Addi Haas (Akkordeon), Tilo Zschorn (Gitarre) und Benny Lips von Tonebridge (Cajón), bewusst nach ermutigenden und befreienden Klängen. Mit eigenen Rock- und Folksongs, die aus Begegnungen mit Gefangenen und aus Lebenserfahrungen entstanden sind, beindrucken die leidenschaftlichen Musiker das Publikum und sorgen für gute Laune und ein passendes Ambiente. Lieder wie „Reaching out Forward: Not Falling Back,“ „Your Whiskey Kiss (Heavenly Bliss),” „Thunder” und „Rising Out of the Ashes” kommen bei den Zuhörern gut an.

Musikalische Ermutigung

Das Gefängnismusik-Projekt aus dem Bistum Fulda möchte mit seinem Engagement und den Auftritten „draußen“, sowohl in Kirchen als auch im Freien, den Menschen in Not eine Stimme geben und für soziale Gerechtigkeit eintreten. In erster Linie für die Gefangenen, aber auch für die unzähligen leidenden Menschen außerhalb der JVA-Mauern. Mit ihren Songs hofft die Band Divine Concern zur seelischen Ermutigung und Stärkung der Suchenden, Einsamen, Traurigen und Bedürftigen beizutragen. Diakon Coetsier, Sänger und Gründer der Band, betont: “Solange Armut, Krieg, Ungerechtigkeit und Ungleichheit fortbestehen, kann keiner von uns wirklich ruhen. Diakonisch versuchen wir uns zu wehren, und gehen mit seelsorgerischen Mitteln dazwischen, mit einfachen Instrumenten, die uns als Menschen zur Verfügung stehen: mit Musik, einem Friedensgebet, Humor und Empathie, mit Glaube und einer Sehnsucht nach innerer Freiheit“, so der Gefängnisseelsorger. +++ pm