Gaspreis bricht zu Silvester ein

Bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vortag

Gas-Kunden in Europa dürfen sich Hoffnung machen, dass im neuen Jahr wieder etwas günstigere Tarife für Verbraucher verfügbar sind. Am letzten Tag des Jahres brach der Gaspreis erneut um bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vortag ein. Eine Megawattstunde (MWh) zur Lieferung im Februar wurde am Nachmittag für 65 Euro verkauft und war damit so günstig wie seit zwei Monaten nicht mehr. Um Weihnachten hatte die Megawattstunde bei den nächstgelegenen Futures noch über 180 Euro gekostet und für die Lieferung am nächsten Tag sogar über 220 Euro – mehr als zehnmal soviel wie vor einigen Monaten noch normal. Auf manchen Verbraucherpreisportalen waren neue Tarife für Verbraucher an Silvester aber weiterhin erst ab 16 Cent pro Kilowattstunde (kWh) abschließbar, zuzüglich Grundgebühr. Es dauert oft Tage und Wochen, bis die Verbraucherpreise auf die Entwicklung im Großhandel reagieren. Grund für die Preisexplosion in den letzten Monaten dürfte insbesondere der Streit um die Gaspipeline Nord Stream 2 sein, die Deutschland mit Russland verbindet. Russland hat zwar alle Verträge zur Lieferung erfüllt, aber sich darüber hinaus keine Mühe gegeben, noch mehr Energie zur Verfügung zu stellen – wohl aus Ärger, dass die Pipeline von den deutschen Behörden nicht freigegeben wird. Das hatte US-Gastanker dazu gebracht, ihren Fahrpläne zu ändern und nun verstärkt europäische anstatt asiatische Häfen anzulaufen. Dabei winkt ein fettes Geschäft: In den USA ist Gas viel günstiger als in Europa. Eine Megawattstunde kostet dort derzeit umgerechnet nur knapp 11 Euro, bei der großen Preisdifferenz lohnt sich auch der Transport über den Atlantik. +++

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