
Frankfurt/Main. Topmanager in Deutschland haben sich irritiert über Wortmeldungen der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) über mögliche Lohnerhöhungen geäußert: Das gehöre nicht zu den Aufgaben der Zentralbanken, meint die große Mehrzahl der Spitzenkräfte der deutschen Wirtschaft (83 Prozent). Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des „Handelsblattes“ hervor. Bundesbank-Chef Jens Weidmann hatte in der vergangenen Woche gesagt, es sei zu begrüßen, dass die Arbeitsentgelte wieder stärker steigen. Zuvor hatten sich die Chefvolkswirte der Bundesbank und der EZB ähnlich geäußert.
Die Bundesbank hatte den Vorwurf, sie mische sich in Tarifverhandlungen ein, zurückgewiesen. Die für den „Handelsblatt Business-Monitor“ befragten Topmanager lehnen eine Kommentierung der Notenbanken nicht nur generell ab sie widersprechen der Auffassung der Notenbanken mehrheitlich auch inhaltlich: 62 Prozent sind der Meinung, höhere Lohnabschlüsse seien in Deutschland „derzeit nicht angemessen“. Und für mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen würden höhere Lohnabschlüsse zurzeit nach eigenen Angaben „größere Schwierigkeiten mit sich bringen“. Insbesondere Manager in Ostdeutschland treibt diese Sorge der Umfrage zufolge um. +++ fuldainfo
Höhere Löhne für die Menschen, die die Gewinne der Unternehmen erst möglich machen, sind zu keiner Zeit möglich oder angemessen oder es gibt keinen Spielraum oder was auch immer. Höhere Gehälter für Topmanager sind dagegen zu jeder Zeit möglich. Das ist doch eigenartig! Die Zentralbank hat durchaus die Pflicht, sich zu melden, wenn die gesamtwirtschaftliche Lage dies erfordert. Oder wollen die Herren Manager um sich herum wirklich nur noch Leute, die ihre Gier absegnen. Es ist schon schlimm genug, wenn die maßgeblichen Politiker in diesen Fragen so schwach agieren.