Friedensdividende in Gefahr - Erhöhung des Wehretats nur folgerichtig

Bundestag

Berlin. Die Friedensdividende nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation ist heute in der Bundeswehr buchstäblich auf Schritt und Tritt zu spüren. Vor der deutschen Wiedervereinigung verfügte die Truppe über mehr als 3500 Panzer. Heute sind es gerade noch 280. In Zeiten des Kalten Krieges war die Wehrpflicht eine Selbstverständlichkeit. Heute steckt die Bundeswehr mitten in einer Umstrukturierung zur Freiwilligenarmee. Und es gibt wohl keinen ernst zu nehmenden Politiker in Deutschland, der über diese Entwicklung nicht erfreut wäre.

Gerade in jüngster Zeit steht diese Friedensdividende jedoch wieder in Frage. Dafür hat Russlands Präsident Wladimir Putin gesorgt. Die Annektierung der Krim bleibt eine eklatante Verletzung des Völkerrechts. Und die tatkräftige Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine durch Moskau spricht nicht gerade dafür, dass es sich nur um einen gewaltsamen "Ausrutscher" gehandelt hat. In dieser Situation rückt die fast schon vergessen geglaubte Bündnisverteidigung wieder ins Blickfeld. Denn wer wollte etwa dem Nato-Mitglied Litauen verdenken, dass es mit großem Unbehagen auf die Expansionsbestrebungen des russischen Nachbarn blickt?

Auch wenn die Welt von einem totalen Rückfall in die waffenstarrende Zeit des Kalten Krieges weit entfernt ist, so muss Deutschland der veränderten Lage Rechnung tragen. Die Ankündigung von Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass an einer Erhöhung des Verteidigungsetats kein Weg vorbei führt, ist deshalb nur folgerichtig. Allerdings erhöht sich damit auch die Gefahr, dass altes Denken die Oberhand gewinnt und erneut eine Rüstungsspirale in Gang kommt, die allenfalls der Waffenindustrie nützt, aber nicht der Zivilbevölkerung - weder in Russland noch im Westen, so die Lausitzer Rundschau. +++ fuldainfo


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1 Kommentar

  1. Ihre Internetseite habe ich eher zufällig entdeckt und diese aufgrund ihrem Slogan "Direkt-Kritisch-Unabhängig" den alternativen Medien zugeordnet.
    Doch ehrlich gesagt bin ich bereits nach zwei gelesenen Artikeln ziemlich entsetzt, denn die Berichterstattung bezüglich dieser Artikel empfand ich als völlig undifferenziert und total verzerrt.
    Ich weiss zwar nicht, ob der Inhalt dieser Artikel die Meinung der Redaktion widerspiegelt oder ob Sie einfach nur das 1:1 weitergeben was Ihnen aus Berlin vorgegeben wird.
    Jedenfalls zu dem Artikel "Russland – Rückkehr der Angst" meine ich, dass dieser lediglich nur das übliche dumpfe Russland-Bashing bzw. Putin-Bashing beinhaltet. Dieses Verhalten obliegt doch eigentlich eher den Mainstreammedien, die ja nichts anderes bewirken wollen/sollen, als bei der Bevölkerung ein Feinbild gegen Russland aufzubauen und dessen Präsidenten Putin zu dämonisieren.
    Viele Leser der Mainstreammedien haben aber schon längst erkannt, dass deren Berichterstattung sehr, sehr einseitig und zudem oftmals auch falsch ist.
    Warum wohl wenden sich immer mehr Menschen von den MSM ab und kündigen ihre langjährigen Abos; genau aus diesem Grund!
    Zu dem Tod von Nemzow kann ich nur sagen, dass ich Putin für so sehr intelligent halte, dass er bestimmt nicht seinen Widersacher aus dem Weg räumen lies.
    Er hätte überhaupt keinen Nutzen von dessen Tod, eher das Gegenteil ist doch der Fall. Denn wie man sieht, versuchen ja besonders die Herrschaften in Washington ihren Nutzen daraus zu ziehen...
    Es könnte aber auch sein, dass dessen Tod sogar eine sogenannte False-Flag Operation war oder auch überhaupt nicht politisch motiviert war und er lediglich Opfer eines normalen Verbrechens wurde.
    Zu der Behauptung "Denn Putin eint sein Volk nicht durch Reformen und Wohlstand" meine ich, dass auch dieses überhaupt nicht zutreffend ist.
    Es kommt doch nicht von ungefähr, dass die Mehrheit der russischen Bevölkerung relativ geschlossen (ca. 80 - 90%) hinter Putin steht. Denn schließlich hat er es geschafft sie aus der nahezu völligen Verarmung und Perspektivlosigkeit während der Zeit der Jelzin-Ära herauszuholen.
    Er hat nachweisbar Wohlstand, sowie auch einen prosperierenden Mittelstand geschaffen.
    Sicherlich mag in Russland nicht alles in Ordnung sein, aber die im Artikel angedeutete mögliche Entwicklung zu einer totalitären Schreckensherrschaft halte ich für vollkommen ausgeschlossen.
    Putin ist weder ein Zar noch ein Diktator, sondern lediglich ein Staatsmann, welcher sein Land auf Vordermann gebracht hat und sich für sein Volk engagiert.
    Wer ehrlich zu sich selber ist, wird zugeben müssen, dass auch bei uns im Westen so einiges im Argen liegt...
    Zu "Friedensdividende in Gefahr – Erhöhung des Wehretats nur folgerichtig" möchte ich noch abschliessend sagen, dass ich Merkel's neue Militärdoktrin für den vollkommen falschen Weg halte.
    Sie folgt damit ganz ergeben, eigentlich wie immer, den Forderungen/Vorgaben von den ganzen Kriegstreibern aus den USA.
    Jedenfalls wird das alles nicht zur Entspannung der Situation in Europa beitragen, sondern lediglich einen gewaltigen Rüstungswettlauf auslösen.
    Tja, wer ist der Nutznieser aus dem Ganzen?
    In erster Linie die US-amerikanischen Rüstungskonzerne, direkt gefolgt von unseren deutschen Rüstungskonzernen; sie werden sich sicherlich über die dicken Auftragsbücher freuen.
    Tja, wer ist der Verlierer bei dem Ganzen?
    In erster Linie wir Bürger, wir werden dafür zur Kasse gebeten werden und falls die Lage total eskalieren sollte, werden wir mit unserem Leben bezahlen müssen...
    Was Europa wirklich braucht, ist ganz bestimmt kein neuer kalter Krieg und erst recht keinen heißen Krieg, sondern den Dialog und eine friedliche Partnerschaft mit Russland!
    Deshalb appeliere ich an unsere Regierung, anstatt einer neuen Militärdoktrin, sollte sie sich dafür einsetzen, den schon längst überfälligen Friedensvertrag mit Russland abzuschließen.

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